Klausenburg – Das ehemalige Wohnhaus von Doina Cornea in Klausenburg/Cluj-Napoca wird in ein Museum umgewandelt, diese Entscheidung traf der Stadtrat am Dienstag. Zwischen 1982 und 1989 hatte die Dissidentin insgesamt 31 Texte und Protestbriefe an den Sender „Freies Europa“ geschickt, 1987 verteilte sie zusammen mit ihrem Sohn mehrere Flugblätter, die zur Solidarität mit den protestierenden Kronstädter Arbeitern aufriefen. Für ihre Oppositionstätigkeit wurde Cornea in Rumänien mit dem Verdienstorden ausgezeichnet und in Frankreich zum Offizier der Ehrenlegion ernannt.
Die Umwandlung des Gebäudes in ein Gedenkhaus sei eine moralische Geste der Anerkennung und historischen Wiedergutmachung, durch welche auch zukünftige Generationen die Gelegenheit bekämen, von Doina Cornea, die sich mit Würde und Mut der kommunistischen Diktatur widersetzt habe, und ihren Taten zu erfahren, heißt es in einer Mitteilung des Bürgermeisteramtes. Das Gebäude befindet sich in der ehemaligen Alba-Iulia-Straße, welche seit diesem Jahr den Namen Doina-Cornea-Straße trägt, im Andrei-Mureșanu-Viertel.
Doiana Cornea wurde am 30. Mai 1929 in Kronstadt/Bra{ov geboren, besuchte die Grundschule in Sächsisch Regen/Reghin und die weiterführende Schule in Neumarkt/Târgu Mure{ und Klausenburg. Ab 1948 studierte sie in Klausenburg Italienisch sowie Französisch und arbeitete ab 1958 auch als Dozentin an der französischen Sprachabteilung der Philologischen Fakultät der Babeș-Bolyai-Universität. 1983 wurde sie aufgrund ihres politischen Engagements aus dem Universitätsdienst entlassen. Im November 1987 wurde sie im Rahmen des Kronstädter Arbeiteraufstandes festgenommen und für fünf Wochen inhaftiert. Ab Sommer 1988 stand sie bis zum 21. Dezember 1989 unter Hausarrest. Sie verstarb am 4. Mai 2018 in Klausenburg.