Temeswar – Die Gedenkstätte der Revolution vom 16. bis 22. Dezember 1989 in Temeswar/Timișoara lädt im Dezember zu einem reichhaltigen Programm ein, das an die Ereignisse der Revolution von 1989 und an die ersten Jahre des demokratischen Neubeginns erinnert.
Höhepunkte der kommenden Woche sind die Eröffnung der Fotoausstellung „Timișoara 1990“ der kanadischen Fotografin Joanne Elvy sowie die Vorstellung zweier aktueller Publikationen der Institution. Die Eröffnung der Ausstellung „Timișoara 1990“ findet am Montag, dem 8. Dezember, um 10 Uhr statt und markiert die erste öffentliche Ausstellung der Fotos, die Joanne Elvy im Dezember 1990 aufgenommen hat – ein Jahr nach der Temeswarer Revolution. Die Ausstellung bietet ein beeindruckendes visuelles Zeugnis der Entschlossenheit der Einwohner von Temeswar und ihres Engagements für den demokratischen Wiederaufbau Rumäniens im ersten Jahr nach der Revolution.
Die dokumentarischen Bilder entstanden während des ersten Besuchs der Künstlerin in der Bega-Stadt anlässlich der Gedenkfeierlichkeiten zur Revolution. Mit ihrer Erfahrung in der Fotografie großer politischer Umbrüche in Berlin, Danzig, Prag und Budapest entdeckte Elvy hier eine Gemeinschaft, die tief geprägt war von der Verantwortung der postrevolutionären Zeit. Mit Unterstützung von Studenten der Temeswarer Universität erkundete sie symbolträchtige Orte der Stadt, bis sie schließlich am 20. Dezember 1990 vom Balkon der Oper aus die Menschenmenge auf dem Opernplatz-Platz/Piața Victoriei fotografierte.
Am Dienstag, dem 9. Dezember, finden in der Gedenkstätte der Revolution gleich zwei Buchvorstellungen statt: um 11 Uhr steht die Präsentation des Buches „1989. Das Jahr der europäischen Revolutionen im kollektiven Gedächtnis“ an. Das Buch fasst die Studien zusammen, die auf der internationalen Konferenz vom 26. bis 28. November 2024 in Temeswar vorgestellt wurden.
Fachleute aus Albanien, England, Bulgarien, Tschechien, der Republik Moldau, Polen, Ungarn und Rumänien analysieren wichtige Themen: Die rumänische Revolution in der sowjetischen Presse; die Samtene Revolution und der Übergang in der Tschechoslowakei; die politischen Veränderungen in Polen; die Intervention der USA in Panama; die Auswirkungen der Ereignisse vom Dezember 1989 auf die gesamte Region; die Dynamik der Minderheiten in Bulgarien. Der Band bewahrt die Vielfalt der akademischen Perspektiven auf den Zusammenbruch der kommunistischen Regime und den Beginn des demokratischen Übergangs in Osteuropa.
Im Rahmen derselben Veranstaltung wird auch die Ausgabe mit der Nummer 36 der periodischen Publikation der Institution, die Artikel und Studien zur jüngeren Geschichte, zur rumänischen Revolution und zur kommunistischen Ära zusammenfasst, vorgestellt.
Weitere Gedenkereignisse sind demnächst: Am 13. - 14. Dezember das Minifußballturnier „Cupa Memorialul Revoluției“ mit Teams aus Temeswar und dem Kreis Temesch. Am 16. Dezember ist der Tag der offenen Tür in der Gedenkstätte (Oituz-Straße 2B). Eine Theatervorstellung: „Ieri și astăzi“ der Magnolias-Theatergruppe, in der Regie von Rareș Rusan, ist für 19 Uhr geplant.
Am 17. Dezember, am Temeswarer Trauertag für die Opfer der Revolution, steht eine weitere Theateraufführung an: eine immersive Theatervorstellung - „Nopți albe, zile roșii“, mit Teatrul Portabil, Regie: Alexandru Maniu.
Ein Gottesdienst in der Heldenkapelle wird am 18. Dezember ausgetragen. Im Anschluss startet die Gedenkpilgerfahrt zu den Revolutionsdenkmälern in Temeswar in Partnerschaft mit 17 Schulen der Stadt. Um 18 Uhr wird in der Gedenkstätte das Konzert: „Noi nu murim“, mit Studierenden der Fakultät für Musik, der Band Bandits und Dani Tobe, dargeboten.
Das gesamte Gedenkprogramm 36 Jahre nach den Events vom Dezember 1989 in Temeswar ist von der Webseite memorialulrevolutiei.ro abrufbar.




