Gegen das Aussetzen von Kinder

Betroffene richten Fragen an Fachleute aus dem Sozialbereich

Jugendliche im Gespräch mit Fachleuten. Foto: Andrey Kolobov

Hermannstadt - Am Mittwochabend fand im Gong-Theater eine besondere Veranstaltung statt: Kinder und Jugendliche aus den Kinderheimen im Kreis Hermannstadt/Sibiu machten mit einem Kulturprogramm sowie einer Fragerunde auf ihre Lage und die besonderen Bedürfnisse aufmerksam.

Am Gespräch, das auf der Bühne stattfand, nahmen Mihaela Tolciu, Leiterin der Hermannstädter Direktion für Soziales und Kinderschutz (DGASPC), der Psychologe Adrian Bratu, Andreea Gheorghiu, die Geschäftsführerin des Hotels „Ibis“. Zu den Zuhörern gehörten u.a. Vizebürgermeisterin Astrid Fodor und Stadträtin Marianne Fritzmann, die Vorsitzende der Kommission für Sozialfürsorge.

Die Fragen der Jugendlichen umfassten ein breites Spektrum: Wie unterstützt DGASPC junge Menschen, die das System der Kinderheime verlassen? Welche Chancen haben sie, eine Arbeitsstelle oder einen Ausbildungsplatz zu finden? Wie schwer ist die seelische Belastung der Kinder, die von ihren Eltern in ein Heim abgeschoben wurden? Weitere Fragen über das Leben außerhalb des Kinderheims konnten sie an Maria Cimpoieru richten, eine junge Frau, die aus ihrer Erfahrung nach dem Verlassen des Fürsorgesystems berichten konnte.

Das Kulturprogramm gestalteten die Jugendlichen selber. Mit dem Bühnenspiel „Geschichten aus dem Leben“ zeigten sie den schlecht möglichsten Lebensweg eines Jungen, der als unerwünschtes Kind von seiner Familie verstoßen wird, ins Heim kommt, dieses später verlassen muss und mit dem Alltagsleben nicht zurecht kommt. Die Jugendlichen vom Hermannstädter Kinderfreizeitzentrum zeigten ihr musikalisches Können: sie interpretierten moderne Melodien aber auch rumänische Volkslieder. Unterstützt wurde der Abend auch vom Hermannstädter Rathaus.