Gehaltskürzungen und technische Arbeitslosigkeit

Mediascher Bürgermeister beantwortet Fragen

Mediasch – In einer Video-Botschaft hat der Mediascher Bürgermeister Gheorghe Roman (PNL) am Mittwoch vermeintlich drängende Fragen beantwortet. „Zu Beginn dieser Woche, nach einem Gespräch mit lokalen Medienvertretern, haben wir verabredet, dass ich einige von ihnen eingereichte Fragen beantworte.

Aus den eingegangenen Fragen habe ich zwei große Themenbereiche identifiziert: eines davon bezieht sich auf die Auswirkungen der durch das neue Coronavirus verursachten Krise in Bezug auf die lokale Wirtschaft und den lokalen Haushalt“, erklärte der 2016 zum Bürgermeister gewählte Roman. Der zweite Themenbereich seien die auf lokaler Ebene ergriffenen Maßnahmen gegen „die Ausbreitung und Kontamination durch das neue Coronavirus sowie die tatsächlichen Auswirkungen auf Mediasch.“

Zunächst stellte Gheorghe Roman heraus, dass auch in Mediasch die meisten Unternehmen ihre Aktivitäten eingestellt oder stark reduziert haben. „Selbstverständlich führt diese Situation zu einem erheblichen Rückgang der Einnahmen im lokalen Haushalt.“ Dieser wurde bereits im März ein erstes Mal an die neuen Herausforderungen angepasst und dabei wurde Geld auf das Städtische Krankenhaus, die Direktion für Sozialhilfe sowie die Rettungsdienste umverteilt. Dieses stammte vornehmlich aus dem Budget für kulturelle und sportliche Veranstaltungen. In einer außerordentlichen Stadtratssitzung sollen zudem in der kommenden Woche Gehaltskürzungen bei den städtischen Angestellten beschlossen werden, so zumindest die Vorstellung des Bürgermeisters. „Ich bin im Gespräch mit der Wirtschaftsdirektion, der Rechtsdirektion und der Gewerkschaft, um effiziente, aber auch rechtskonforme Lösungen zu finden.“

Die öffentlichen Investitionen sollen allerdings vorerst weitergeführt werden, dabei liege der Fokus auf den bereits begonnenen Arbeiten, die zunächst einmal abgeschlossen werden sollen. „Für die neuen Investitionen, die wir Anfang dieses Jahres vorgeschlagen haben, stehe ich im Dialog mit meinen Kollegen aus der Technischen Direktion und der Wirtschaftsabteilung, um die Schritte für einen realistischen Beginn der Arbeiten festzulegen.“ Dass die Stadt in naher Zukunft wieder Kultur- oder Sportveranstaltungen  organisiert, hält Roman hingegen für sehr unwahrscheinlich. „Gegenwärtig befassen wir uns vorrangig mit den Problemen im Zusammenhang mit den Auswirkungen der Epidemie durch das neue Coronavirus.“

Im zweiten Teil des neunminütigen Beitrags sprach Gheorghe Roman über Maßnahmen gegen die Ausbreitung des SARS-CoV-2-Virus in der Stadt. Auch in Mediasch wurde im März die populistische, aber aus epidemiologischer Sicht wirkungslose Maßnahme der Desinfektion von Straßen durchgeführt. Unlängst erklärte beispielsweise Miranda Suchomel vom Institut für Hygiene und Angewandte Immunologie der Medizinischen Universität Wien gegenüber der Tageszeitung „Der Standard“, dass es keine Belege dafür gibt, „dass sich etwa auf Gehsteigen Coronaviren in gefährlicher Konzentration befinden“. Die Expertin auf dem Gebiet der Desinfektion erklärte auch, dass zwar in wissenschaftlichen Studien nachgewiesen wurde, dass das Virus beispielsweise bis zu drei Tage auf Plastik überleben kann, „doch erhoben, ob er dann auch noch ausreichend infektiös ist, wurde nicht.“ Vor dem Hintergrund der weltweiten Knappheit an Desinfektionsmitteln seien diese in Krankenhäusern und der Lebensmittelproduktion von weit größerem Nutzen. Gleichwohl kündigte Gheorghe Roman an, dass in dieser Woche alle Treppen in den Plattenbauten der Stadtteile Vitrometan und Gura Câmpului desinfiziert werden sollen und nach dem orthodoxen Osterfest das Desinfektionsprogramm für alle Treppen wieder aufgenommen wird.

Zum Abschluss erklärte der Bürgermeister noch, dass bisher vier Hotels von den Inhabern für Quarantänezwecke bereitgestellt wurden. Darüber hinaus befinden sich die temporären Bewohner in der „Casa Honterus“ allerdings weder in Quarantäne noch in Isolation – wie Gerüchte fälschlicherweise behaupten.