Temeswar - Derzeit gibt es im Kreis Temesch drei unbewohnte Ortschaften. Diese, in den letzten drei Jahrzehnten ohne Einwohner gebliebenen Dörfer, befinden sich sämtlich im Osten des Landeskreises Temesch: Bunea Mică (gehört zu der Stadt Fatschet), die Ortschaften Cireşu Mic und Checheş, die den Gemeinden Criciova bzw. Secaş angehören. Bunea Mică, gegründet Ende des 19. Jahrhunderts mit Ansiedlern aus Ungarn, verlor seine Einwohnerschaft von 200 Personen völlig ab 1960. Das malerische verlassene Dorf wurde in den letzten Jahren jedoch zu einer Touristenattraktion. Die Ortschaft Cireşu Mic, ein Ukrainerdorf, erinnert heute nur mehr durch seinen Friedhof, dass es hier einmal ein Dorf mit 150 Einwohnern gab. Die Ortschaft Checheş wurde schon 1440 dokumentarisch vermerkt, existierte fünf Jahrhunderte lang, noch im 20. Jahrhundert mit nahezu 800 Einwohnern, die Abwanderung setzte hier nach dem Zweiten Weltkrieg ein. In der Hügelgegend im Osten des Kreises Temesch gibt es derzeit jedoch noch weitere kleine Ortschaften, denen eine ernsthafte Gefahr der Entvölkerung droht. So die Ortschaften Topla (drei Einwohner), Vizma (zehn Bewohner) sowie die Ortschaften Lăpuşnic und Spata, beide zur Gemeinde Bara gehörend, mit etwa zehn Einwohnern.
Als wohl bekanntestes Geisterdorf des Banats gilt das ehemalige mit Deutschböhmen bewohnte Dorf Lindenfeld im Kreis Karasch-Severin (Semenikgebirge). Das Dorf, heute unbewohnt, liegt in einem Tal des 798 Meter hohen Lindenklamms, sieben Kilometer von Wolfsberg/Gărâna entfernt. Die Ortschaft wurde 1828 mit deutschböhmischen Ansiedlern gemeinsam mit vier anderen Ortschaften, Wolfsberg, Weidenthal/Brebu Nou, Wolfswiese und Weidenheim gegründet. Bis 1960 hatte die Ortschaft eine eigene Dorfstruktur mit Schule, Gemeindehaus, Strom und Wasserversorgung. Die Einwohner wanderten nach Karansebesch, Wolfsberg, Weidenthal und später nach Deutschland ab. Im Jahr 1930 zählte der Ort immerhin noch 314 Einwohner, laut der Volkszählung 2002 keinen einzigen mehr.
Im Kreis Hunedoara wurden sechs derartige unbewohnte Niederlassungen, im Kreis Alba gar elf entdeckt. Eine private Untersuchung ergab, dass in Rumänien 126 derartige fiktive Ortschaften in fast allen 42 Landeskreisen, von der Tiefebene bis in die Karpaten, weiterhin registriert (unbewohnt, meist eingemeindet, und sogar mit Postleitzahl) sind. Die Untersuchungen nach der letzten Volkszählung führten zu kuriosen Entdeckungen z.B. eine ehemalige Ortschaft, die heute am Grund eines Sees liegt, eine andere, die wegen der toxischen Müllhalde längst unbewohnbar ist. Eines dieser Geisterdörfer ist im Handelsregister mit einer Firma, ein anderes im Landwirtschaftsregister mit Hunderten von Haustieren (Schafe, Ziegen, Rinder, Schweine) registriert. Selbstverständlich müssten diese fiktiven Ortschaften gestrichen werden. Ein zaghafter Beginn wurde mit dem Gesetz 2/1989 gemacht, dieses wurde jedoch schon nach der Wende mit dem Dekret-Gesetz 38/1990 annulliert: Die Streichung der unbewohnten Ortschaften aus dem Staatsregister wäre verfassungswidrig.