Hermannstadt - Wie bekannt, fällt das Osterfest heuer für alle Christen auf den 16. April, sodass es vielfachen Anlass zum gemeinsamen Begehen und Feiern geben wird. So auch im Hermannstädter Stadtviertel Neppendorf/Turnişor, wo die evangelischen und orthodoxen Christen beschlossen haben, nach dem Gottesdienst einen lokalen Osterbrauch gemeinsam zu feiern. Es handelt sich hierbei um das traditionelle „Eierlaufen“, ein altherkömmlicher Brauch, den die Neppendorfer evangelische Gemeinschaft wieder aufleben lassen hat und seit einigen Jahren gemeinsam mit den orthodoxen Jugendlichen pflegt. Für dieses Jahr ist vorgesehen, dass die Orthodoxen in der Osternacht zur „Înviere“ oder der „Auferstehung“ gehen und am nächsten Morgen erst ausschlafen. Die Evangelischen hingegen werden, wie üblich, um 10 Uhr den Ostergottesdienst besuchen, um anschließend, um 11 Uhr, von der „Neppendorfer“ Blaskapelle vor der Kirche mit einem bunten Strauß froher Lieder begrüßt zu werden.
Darauf werden sich die Kirchgänger, die Landler und die Neppendorfer Sachsen, zu einem kleinen Festzug zusammenschließen – einige werden aus diesem Anlass die altehrwürdige Tracht tragen – und werden sich einem jungen Paar anschließen, das einen Korb mit Eiern (gespendet vom Demokratischen Forum der Deutschen in Hermannstadt/Sibiu) zur Neppendorfer orthodoxen Kirche bringen wird. Den Festzug wird die Blasmusik begleiten, die auch das alte Rekrutenlied „Drei Lilien“ spielen wird. Hier, vor der orthodoxen Kirche, werden die „Rekruten“ schon alles für das „Eierlaufen“ vorbereitet haben, sodass der Wettbewerb um 11.30 Uhr beginnen kann. Wie immer wird man gespannt sein, wer von den beiden Widersachern gewinnen wird: der „Läufer“ oder der „Sammler“. „Wenn Sie das miterleben wollen, so laden wir Sie ein, an diesem traditionellen Neppendorfer Brauch teilzunehmen. Stattfinden wird dieses besondere Osterfest hinter der ehemaligen Rumänischen Neppendorfer Staats-Schule auf dem Iancu-de-Hunedoara-Platz“, so Sara Konnerth, die Veranstalterin des Spiels.