Hermannstadt - „Wir Deutschen dürfen heute wieder den Tag der deutschen Einheit begehen“, sagte Konsulin Judith Urban in Hermannstadt/Sibiu beim Empfang aus Anlass des Nationalfeiertags der Bundesrepublik Deutschland am 3. Oktober. Begangen wurde die Wiedervereinigung Deutschlands mit sehr vielen Gästen, Partnern und Freunden aus Politik, Wirtschaft, kulturellen und kirchlichen sowie Bildungseinrichtungen, die aus dem gesamten Einzugsgebiet des Hermannstädter Konsulats angereist waren. Der Festempfang begann mit der deutschen, rumänischen und der Europa-Hymne, live gespielt von der H-Musikanten-Kapelle. Nachdem „auf das bisher Erreichte und eine gemeinsame Zukunft in einem freien und geeinten Europa, von dem wir vor 25 Jahren nicht zu träumen gewagt hätten“ (Konsulin Urban), das Glas erhoben worden war, gab es Gelegenheit, einander in gemütlicher Runde auszutauschen.
In ihrer Ansprache ging die deutsche Konsulin auf die dynamischen Geschehnisse des Jahres 1989 ein, welche die politische Wende in Mittel- und Osteuropa herbeiführten. Während diese in der DDR friedlich verliefen unter der Devise „keine Gewalt“, waren in Rumänien über tausend Opfer zu beklagen und die instabile Situation sollte noch etliche Jahre andauern. Deutschland hat Rumänien auf seinem Weg in die Europäische Gemeinschaft und Europäische Union begleitet und Konsulin Judith Urban versicherte: „Die Deutsche Einheit und die Einigung Europas gehören untrennbar zusammen.“ In Siebenbürgen könne man auf das Erreichte mit Stolz zurückblicken. Vor 25 Jahren hätte kaum jemand das wieder Erblühen der alten schönen Städte, die Präsenz der Unternehmer aus aller Welt und insbesondere aus Deutschland, die ihre Produktionsstätten nicht bloß erweitern, sondern auch zahlreiche Forschungs- und Entwicklungsabteilungen aufbauen, für möglich gehalten. Dass Siebenbürgen bei den deutschen Investoren so beliebt ist, läge auch an der Möglichkeit, am kulturellen Leben der deutschen Minderheit teilzunehmen, die ein Mittler zwischen Deutschland und Rumänien ist. Konsulin Urban begrüßte das Einführen der dualen Berufsausbildung nach deutschem Modell und das Bestehen der Schulen in deutscher Sprache, aber auch den Kulturaustausch zwischen den beiden Staaten und die gemeinsam übernommene Verantwortung für das Kulturerbe.