Reschitza - Unlängst berichteten wir von den Behauptungen des von allen seinen PSD-Ämtern zurückgetretenen Kreisratsmitglieds Nicolae Ştefănescu, der um Audienz bei Präsident Johannis angesucht habe, um ihm „gut dokumentierte Enthüllungen” über diejenigen zu Kenntnis zu bringen, die den Verwaltungskreis Karasch-Severin ruiniert haben. Ştefănescu hat seine Kandidatur „entweder fürs Bürgermeisteramt in Reschitza oder für den Kreisratsvorsitz” angekündigt. Unter anderen exemplifizierte er seinen Wissensschatz mit Angaben über den Großgrundbesitzer Ioan Talpeş, General und Ex-Chef der Auslandsspionage Rumäniens (SIE) sowie Ex-Berater von Präsident Iliescu. Dieser Tage weilte General Talpeş auf Einladung des Chirurgen und Hobbymusikers Romeo Dumitrescu, der einmal pro Monat montags zu „musikalisch-politischen Salons” zu sich nach Hause einlädt, in Reschitza/Reşiţa. Thema der Begegnung war „Tragweite der Verleumdung – oder: wo endet die Information und wo beginnt die Verleumdung in der Presse”, ein Wunschthema des Geheimdienstgenerals. Einleitend meinte der General pauschal: „Machen wir uns nichts vor, wenn wir über eine politische Klasse in Rumänien reden! Wir haben KEINE politische Klasse!” Das kam mit Seitenblick auf Ştefănescu. Darüber, und über alles, was er so weiß, habe er sich vorgenommen, seit der kürzlichen Erfüllung seines 70. Lebensjahrs offen zu sprechen.
Die Medien haben eine wichtige Rolle in der Formung der Gesellschaft, behauptete General Talpeş, aber sie verfügen über eine mindestens ebenso große destruktive Macht. Er meinte dabei ganz ichbezogen die Weiterverbreitung der Informationen, die Nicolae Ştefănescu den Medien über ihn als Großgrundbesitzer und Großbezieher von EU-Subventionen über deren Zahlstelle APIA vorgelegt hatte. Talpeş dazu: „Es handelt sich um ein korrektes Projekt, vielleicht ein wenig romantisch, durch welches ich versuche, zwei Entwicklungszonen der Landwirtschaft aufzubauen, hier im Verwaltungskreis Karasch-Severin. Zudem habe ich vor, der Allgemeinbildenden Schule in Topletz ein landwirtschaftliches Grundstück zu spenden, das ausreichend groß ist, damit es wert wird, bearbeitet zu werden. Zu alldem habe ich einen Kredit aufgenommen, eine Million und 400.000 Euro. Damit habe ich 252 Hektar Land gekauft. Die Schuld gegenüber der Bank habe ich bereits bis auf den letzten Bani abgezahlt.” Er habe auch die Absicht gehabt, die Fabrik für Landwirtschaftsausstattungen von Topletz zu kaufen und habe dafür dem gegenwärtigen Besitzer, Iosif Arma{, 100.000 Dollar geboten. Er habe die Absicht gehabt, die Fabrik wieder anzufahren und Arbeitsplätze in Topletz zu schaffen. Armaş habe aber das Angebot ausgeschlagen und es vorgezogen, die Fabrik stückweise als Alteisen und Grundstücksparzellen zu verscherbeln. Also seien Ştefănescus Behauptungen sämtlich Verleumdungen.