Generaldesinfektion sorgt für Gesprächsstoff

Leitung des Hermannstädter Kreisrates erklärt Standpunkt

Daniela Cîmpean und Dr. Radu Chicea stellten sich den Fragen der Presse.
Foto: Vlad Popa

Hermannstadt - Die erste Pressekonferenz seit ihrer Wahl zu Angelegenheiten des Kreisrates hielt die Kreisratsvorsitzende Daniela Cîmpean am Donnerstag ab. Der wichtigste Punkt waren dabei die Zustände im Hermannstädter Kreiskrankenhaus, über die in der Hermannstädter Presse der letzten Woche Informationen erschienen sind, die eine angeblich katastrophale Lage der Hygiene belegen wollen. Am Gespräch beteiligte sich Dr. Radu Chicea, der medizinische Direktor des Kreiskrankenhauses.

Die Kreisratsvorsitzende meldete, infolge der öffentlich gerügten Mängel unangemeldete Besuche in mehreren Abteilungen des Kreiskrankenhauses durchgeführt zu haben. Die dabei festgestellten Unstimmigkeiten hätten jedoch nichts mit der Tätigkeit der Ärzte und des Hilfspersonals zu tun, sondern mit einem mangelhaften Management. „Meine Schlussfolgerung ist jene, dass sowohl die Ärzte als auch die Krankenhelfer ihre Pflicht tun, und ich bedauere, dass Menschen angegriffen werden, die ihre Arbeit tun“, so Daniela Cîmpean.

Dr. Radu Chicea erklärte, dass das Krankenzimmer, in dem die betreffenden Fotos geschossen wurden, zu der Zeit einer allgemeinen Desinfektion unterzogen wurde, nicht belegt war und dass die Flecken, die zu sehen sind, von den verwendeten Desinfektionsmitteln stammen. Auch erklärte er, dass über die Matratzen wasserdichte Bezüge und Inkontinenzunterlagen gelegt werden, bevor die Bettlaken überzogen werden. „Es geht hierbei vor allem um die globale Strategie zur Leitung des Krankenhauses. Im vorangegangenen Mandat haben wir uns einer Herangehensweise des Kreisrates anpassen müssen, die einen Schwerpunkt auf die Erneuerung und Ausstattung der Gebäude des Kreiskrankenhauses gelegt hat. Möglicherweise wird die neue Kreisratsvorsitzende andere Prioritäten setzen. Wenn erwünscht, könnten Sie demnächst einer Ausstattung mit neuen Betten, Matratzen und Bettlaken beiwohnen“, so Dr. Chicea.

Infolge der teils hitzigen Gespräche, welche das Thema verursacht hat, wurde das Kreiskrankenhaus und besonders die davon betroffene Abteilung für Orthopädie am Donnerstag mit 30 neuen wasserdichten Matratzenbezügen ausgestattet. Die Besuche im Kreiskrankenhaus will die Kreisratsvorsitzende in nächster Zukunft fortsetzen und anschließend Gespräche mit der Krankenhausleitung führen, sodass die bestehenden Mängel beseitigt werden können.

Der Kreisrat hat dem Kreiskrankenhaus heuer eine Finanzierung im Wert von über 10 Millionen Lei zugesprochen, von welchen etwas über 9 Millionen Lei für die Kapitalausgaben (Investitionen im Bereich der Medizin und Ausstattungen) und knapp 1,3 Millionen Lei für laufende Ausgaben (Instandhaltung, Reinigungsmittel, Inventurgegenstände, Ankauf von Medikamenten und Zubehör, Essen) bestimmt sind.