Geringe Lernfreude bei Schülern

600.000 Fehlstunden in den Lyzeen

Temeswar - Wie die Situation Mitte des laufenden Schuljahres in den Temescher Lyzeen aussieht, können sich Schüler und Lehrerschaft aber auch die sicherlich ahnungslosen Eltern der Kinder zu Jahresschluss auf unangenehme Ereignisse und Ergebnisse gefasst machen: Cornel Petroman, Temescher Generalschulinspektor, gab kürzlich zu, dass die Lyzeaner des Landeskreises das erste Schulsemester mit insgesamt nahezu 600.000 Fehlstunden abgeschlossen haben. Es handelt sich um begründete und unbegründete Fehlstunden. Beim Temescher Kreisschulinspektorat kommentiert man diese besorgniserregende Lage kurioserweise eher gelassen: „Diese Ziffern besagen nichts, wenn sie nicht mit der Lernsituation übereinstimmen.“ Eine wichtige Rolle käme in dieser Angelegenheit der jeweiligen Schule und den Familien zu. So Cornel Petroman.

Dabei hat das heurige Schuljahr, laut der Statistik vom Kreisschulinspektorat, gar nicht so schlecht bzw. mit den üblichen Fehlstunden begonnen: Im ersten Monat wurden nämlich bloß 45.000 Fehlstunden verzeichnet. Im nächsten Monat, dem Oktober, wurde jedoch eine regelrechte Explosion von 260.000 Fehlstunden in den Temescher Lyzeen registriert. Nach vier verflossenen Monaten dieses Schuljahres und insgesamt 600.000 Fehlstunden muss man das Schwänzen als ernstes Massenphänomen in den Temescher Lyzeen betrachten. Bei einer Gesamtzahl der Temescher Lyzeaner von mehr als 22.000 Schülern ergibt eine erste Rechnung, dass im Oktober 2012 auf jeden Lyzeumsschüler zirka zehn Fehlstunden kommen. Um dieser negativen Entwicklung, die bei den ersten ernsten Prüfungen, vor allem bei der Reifeprüfung, zu einem Desaster führen könnten, einen Riegel vorzuschieben, hat die Leitung des Temescher Kreisschulinspektorats eine Sitzung mit sämtlichen Schuldirektoren einberufen. Bisher wurden jedoch noch keine Maßnahmen zur Behebung der Situation angekündigt.