Gesamte Direktion des Goethe-Kollegs tritt zurück

Lehrer und Verwaltungspersonal streiken im Protest

Bukarest (ADZ) - Alle drei Direktorinnen des Bukarester Goethe-Kollegs haben am Mittwochmittag, den 17. Januar gekündigt, als Protest gegen das als „demütigend gegenüber allen Kollegen“ beschriebene Verhalten des Kontrollausschusses des Bildungsministeriums, welcher seit dem 15. Januar das Schulpersonal regelrecht „verhöre“. Sowohl deutsche als auch rumänische Lehrer und Teile des Verwaltungspersonals haben sich der von der Direktion eingeleiteten Protestaktion angeschlossen.

Somit wird zwar das Personal ab dem 18. Januar in der Schule anwesend sein, jedoch bis zur Klärung der Umstände und Wiedereinstellung der drei Direktorinnen nicht unterrichten, wobei jedoch weiterhin die Schüler nicht fehlen dürften. „Die demütigende Haltung gegenüber allen Kollegen, die während der Inspektion befragt wurden, führte zum Rücktritt der drei Direktorinnen des Kollegs, als eine Form des Protests und als Antwort auf deren Verhalten“, heißt es in der Ankündigung des Schulpersonals vom 17. Januar.

Der eigentliche Grund der Kontrolle sei jedoch eine wütende Mutter und hochrangige Beamtin, deren Kind ihrer Meinung nach nicht korrekt bewertet worden sei, erklärten Lehrkräfte für die ADZ mit dem Wunsch, anonym zu bleiben. Die gesamte Kontrollweise sei „inhuman, demütigend, erniedrigend und regelrecht frech“ gewesen, die verhörten Lehrer wurden direkt der Illegalität und der Machtausübung beschuldigt, nachdem sie vom Kontrollpersonal verpflichtet wurden, bis zu acht Stunden lang auf einem bestimmten, von diesen vorgeschriebenen Stuhl zu sitzen. Nicht nur die Direktion und die für die Vergabe der angeblich zu schlechten Noten zuständigen Lehrer seien „verhört“ worden, sondern auch die beiden Schulberater; auch letztere sollen das bestimmte Kind und dessen Mutter verärgert haben. Die Lehrkräfte sehen derartige Aktionen als krasse und nicht zu tolerierende Einmischung in die Bildungstätigkeit und in die Arbeitsweise der Schule sowie der Lehrer, zumal es standardisierte Wiederbewertungsmechanismen gibt. Gleichzeitig bedauerten die Lehrkräfte, dass die Aktion die Tätigkeit der gesamten Schule zum Stillstand bringe.

Das Bildungsportal EduPedu, das ebenfalls über den Rücktritt berichtet hatte, gab an, eine Stellungsnahme des Bildungsministeriums zum Ablauf der Kontrolle und dem vom Kontrollpersonal an den Tag gelegten Verhalten gefordert zu haben, hatte jedoch bis Redaktionsschluss noch keine Antwort erhalten.