Gespaltene Gemeinschaft schadet dem Projekt

Temescher OAR-Filiale nimmt Stellung zur Kulturhauptstadt-Debatte

Temeswar – Die Temescher Filiale des Rumänischen Architektenordens (OAR) nimmt öffentlich Stellung zum Treffen im Rathaus, bei dem Kulturmenschen aus Temeswar zusammengekommen sind, um mit den Vertretern des Vereins „Temeswar - Europäische Kulturhauptstadt 2021“ zu diskutieren.

Der Temescher Architektenverband war von Anfang an Partner des Vereins bei der Erstellung des Gewinnerprojekts „Shine your light – Light up your city“. „Nach mehr als einem Jahr nach Titelgewinn hätten wir uns gewünscht, dass das Projekt sichtbarer ist, die Stadt Temeswar stärker vertritt, sowohl auf nationaler, wie auch auf internationaler Ebene“, schreibt Prof. Dr. Arch. Vlad Gaivoronschi, der Vorsitzende der Temescher OAR-Filiale, in dem offenen Brief an Bürgermeister Nicolae Robu, Vizebürgermeister Dan Diaconu und die Geschäftsführerin des Kulturhauptstadtvereins Simona Neumann.

Drei Faktoren, die sich negativ auf das Image der Europäischen Kulturhauptstadt 2021 auswirken könnten, zählt Arch. Gaivoronschi in seinem Brief auf. Zum einen geht es um die Investitionen in die Kulturinfrastruktur, die sich laut Bid Book bereits in der Projektionsphase befinden müssten. Ein weiterer Aspekt ist das Interesse der Regierung Rumäniens an diesem Projekt, die bereits einen für dieses Projekt verantwortlichen Kommissar seitens des Finanzministeriums hätte beauftragen müssen.

Die negativen öffentlichen Diskussionen bezüglich der Vereinsleitung würde dem Image Temeswars als Europäische Kulturhauptstadt 2021 schaden, heißt es weiter, denn schließlich zeigen sie eine gespaltene Gemeinschaft, die sich von verschiedenen persönlichen oder politischen Interessen lenken lässt. „Wir finden, dass eines der wichtigsten Ziele dieses Projekts genau das Gegenteil bringen sollte, nämlich den Zusammenhalt der lokalen Gemeinschaft für ein für die Stadt, die wir alle lieben, vorteilhaftes Projekt“, wird in dem Brief der Temescher OAR-Filiale berichtet.