Gestern Lichtmess – heute Blasiussegen

Temeswar (ADZ) – Die Katholische Kirche feierte gestern weltweit das Fest Darstellung des Herrn, auch als Mariä Lichtmess bezeichnet. Der Hl. Vater Papst Johannes Paul II. hatte 1997, verbunden mit diesem Fest, den Tag der Priester und Ordensleute eingeführt. Dieser Gebets- und Begegnungstag wird Jahr für Jahr auch in der Diözese Temeswar gefeiert. Am Fest Mariä Lichtmess wurden die Hl. Messen in den Kirchen des Bistums nach dem gewöhnlichen Sonntagsprogramm gefeiert. Gemäß der Tradition wurden im Rahmen dieser Gottesdienste die Kerzen gesegnet. 

Heute ist dafür der Gedenktag des Hl. Blasius, Bischof und Märtyrer. Aus diesem Anlass wird den Gläubigen in allen Kirchen der Diözese Temeswar der spezielle Blasiussegen (zum Schutz gegen Halskrankheiten), der an diesem Tag verteilt wird, gespendet. Dabei segnet der Priester zunächst zwei Kerzen (wenn nicht schon am Tag davor, am Fest Mariä Lichtmess), die in Form eines Y oder X zusammengebunden werden. Sie werden angezündet und vor dem Hals der Gläubigen gehalten. Dabei spricht der Priester folgendes Gebet: „Auf die Fürsprache des heiligen Blasius bewahre dich der Herr vor Halskrankheit und allem Bösen. Es segne dich Gott, der Vater und der Sohn und der Heilige Geist.“ Jeder Christgläubige antwortet mit „Amen“ und der Priester segnet ihn durch das Kreuzzeichen. Der Segen wird in manchen Pfarreien auch am Sonntag nach dem Gedenktag gespendet, weil wochentags, nicht alle in den Gottesdienst gehen. 

Der Hl. Blasius war Bischof von Sebasta, in der römischen Provinz Armenien und lebte im vierten Jahrhundert nach Christus. Nach der Legende soll Blasius sich vor der Christenverfolgung in einer Höhle versteckt haben, wo er von wilden Löwen, Tigern und Bären bewacht wurde. Vögel trugen ihm Nahrung zu, er segnete wilde Tiere und heilte ihre Verletzungen. Als er dann trotzdem gefangen wurde und ins Gefängnis kam, soll er dort einen Jungen, der eine Fischgräte verschluckt hatte, durch sein Gebet vor dem Erstickungstod gerettet haben. Eine arme Frau, die durch Blasius’ Gebet ihr vom Wolf geraubtes einziges Schwein zurückerhalten hatte, ernährte ihn, brachte Schweinskopf, Brot und Kerze. Sie erhielt den Auftrag, jährlich in seinem Namen eine Kerze zu seinem Gedächtnis zu opfern.