Reschitza – Am 18. Mai machte der Chirurg Dr. Romeo Dumitrescu den großen Rückzieher von seinem Rettungsauftritt in der Corona-Krise: mit „Mission erfüllt!“ überreichte er dem Präfekten Cristian Gâfu, der ihn als Interim-Chef der Gesundheitsdirektion DSP Karasch-Severin gewünscht hatte (eingesetzt wurde Dr. Dumitrescu am 10. April), sein Rücktrittsschreiben. Am 22. Mai wurde er erneut durch Ministerorder und wieder auf Betreiben des Präfekten ad interim eingesetzt, um am Mittwoch, dem 10. Juni, mit der Erklärung, sein Rücktritt sei seine persönliche Angelegenheit, erneut zurückzutreten.
Im Rahmen der Sonderverfügungen zu Notstands- und Alarmzeiten fällt dem Geschäftsführer („director executiv” ist die offizielle rumänische Bezeichnung) der Gesundheitsbehörde eines Landkreises die Rolle der Schaltstelle zwischen Gesundheitsministerium/Regierung und der Ärzte- und Patientenschaft eines Verwaltungsgebiets zu, was Dr. Dumitrescu zwar mit ihm spezifischer Arroganz, aber nicht unzutreffend mit „Gesundheitsminister des Landkreises“ umschrieb, über dem in solchen Sonderverwaltungszeiten eigentlich nur der Präfekt steht.
Dr. Romeo Dumitrescu trat jetzt am selben Tag zurück, an dem DSP offiziell verkündete, in den beiden Corona-autorisierten Krankenhäusern von Karansebesch und Reschitza werde kein einziger Covid-19-Patient mehr behandelt – weil es keine mehr gibt, seit am Dienstag der letzte im Reschitzaer Notfallkrankenhaus internierte Patient geheilt entlassen wurde. Dr. Dumitrescu ließ beim Verlassen der Präfektur, wo er sein Rücktrittsschreiben hinterlegt hatte, bloß die zähneknirschende Bemerkung fallen, es gäbe für ihn keinen Grund mehr, „die Steine zu schlucken“, mit denen auf ihn „dauernd geworfen wird“, melden die Medien des Banater Berglands. Sein Rücktritt habe nichts direkt zu tun mit der Tatsache, dass der Alarmzustand weiterhin verlängert wird.
Laut sagte er, diesmal ungewöhnlich kurz angebunden: „Es ist ein Problem, das mich direkt und persönlich betrifft. Ich lasse jetzt diejenigen, die mich mit allen Mitteln und auf allen Wegen schlecht beleumdet haben, meinen Platz einnehmen. Sie haben eine außerordentlich günstige Gelegenheit dazu. Sie sollen sich beim Herrn Präfekten oder beim Herrn Kreisratsschef Hurduzeu zur Audienz vormerken lassen, denn auch letzterer war nicht sehr begeistert von meiner Anwesenheit bei DSP. Ich lade sie freundlichst ein, meinen Platz einzunehmen.“