Kronstadt - Rund 250 Gewerkschaftsmitglieder versammelten sich am Donnerstag von 14 bis 16 Uhr vor der Kronstädter Kreispräfektur. Mit Heulsirene, Trommeln, Pfeifen und Transparenten protestierten sie gegen das Nichteinhalten eines Paktes, den die gegenwärtigen Regierungs- und damaligen Oppositionsparteien 2011 mit einigen der Gewerkschaften abgeschlossen hatten. Verlangt wird unter anderem ein Mindestlohn in Höhe von 1000 Lei, keine weiteren Entlassungen unter dem Vorwand einer sogenannten „Reform“ oder Privatisierungen wie Oltchim und Gütereisenbahn, effektivere Maßnahmen gegen Steuerhinterziehung.
Vertreten waren hauptsächlich Mitglieder der Nationalen Gewerkschaftskonföderation „Cartel Alfa“, denen sich die Kollegen vom Nationalen Gewerkschaftsblock (BNS) angeschlossen hatten. In Kronstadt sei die gewerkschaftliche Zusammenarbeit immer gut gewesen, wohlwissend, dass „wir nur vereint stark sein können“, wie der Kronstädter BNS-Filialenchef Gheorghe Apostu unterstrich. Mit dabei waren auch Mitglieder der Gewerkschaftsföderation der Lehrer (FSE) „Spiru Haret“. Diese verlangt die Zuweisung von mindestens sechs Prozent des Bruttosozialprodukts für den Unterricht, Änderungen des Unterrichtsgesetzes (Variante Funeriu), das unter anderem eine Finanzierung der Schuleinheiten pro Schüler vorsieht, höhere Löhne für jene, die im Unterrichtswesen arbeiten aber nicht direkt in der Lehre tätig sind, weniger Bürokratie usw.
Falls die landesweiten Proteste ohne Wirkung bleiben und keine Verhandlungen eingeleitet werden, sollen weitere, größere Straßenaktionen folgen. Kronstädter Gewerkschaftsvertreter sollen sich auch an den Streikposten mitbeteiligen, die jeden Mittwoch vor der wöchentlichen Regierungssitzung in Bukarest aufgestellt werden. Für gestern war eine Begegnung der Gewerkschaftsvertreter mit Kronstädter Parlamentsabgeordneten vorgesehen.