Reschitza – Am zweiten Verhandlungstag, der diesmal öffentlich und dem Publikum zugänglich geführt wurde, nagelte Cosmin Adrian Ghiorghioni, der Neffe und Handlanger des Ex-Vizepräsidenten des Kreisrats Karasch-Severin, Ionesie Ghiorghioni, seinen Onkel fest: er bat die vorsitzenden Richter ums Wort und legte ein Geständnis ab. Ja, er habe seinem Onkel bei der Einsammlung des Schmiergelds geholfen, das dieser von den ihn nun als Zeugen belastenden Firmen nach der „Zehn-Prozent-Regel“ gefordert habe. Und ja, er habe dafür von Onkel Ionesie und Tante Rozina Geschenke angenommen, jedoch kein Geld, betonte Cosmin Adrian, der Mitangeklagte des wegen Amtsmissbrauchs und Schmiergeldannahme gerichtlich belangten Ionesie Ghiorghioni. Damit ist die gesamte Leugnungsstrategie und die Theorie der politischen Rache, die Ionesie Ghiorghioni bislang ständig vertreten hatte, obsolet geworden. Sein Anwalt Cosmin Bolosin zeigte sich vom Geständnis des Ghiorghioni-Neffen und –Handlangers unbeeindruckt: „Der kann vor Gericht sagen, was er will, um glimpflich loszukommen! Wir verfolgen unsere eigene Verteidigungsstrategie.“