Temeswar – Drei UNITER-Auszeichnungen erhielten Anfang der Woche drei Theaterschaffende aus Temeswar/Timișoara. Zwei Preise gingen an das Temeswarer Nationaltheater, der Sonderpreis der Gala ging an das Basca-Theater, für die erste Theateraufführung in Temeswar, die für Menschen mit Seh- und Hörbeeinträchtigungen zugänglich gemacht wurde.
Die Preise des Rumänischen Theaterverbands UNITER werden jedes Jahr, seit 1991, verliehen. Ausgezeichnet werden dabei die besten Theaterschaffenden rumänienweit. 2021 wurden unter anderen drei Temeswarer Künstler mit einem UNITER-Preis belohnt. Die Bühnenbildnerin Geta Medinschi hat eine Auszeichnung für ihre gesamte Tätigkeit erhalten. Sie „färbte“ und belebte im Laufe der Zeit viele offene Welten auf der Bühne des Nationaltheaters von Temeswar mit Sensibilität und Prestige, hieß es seitens der Intendantin des Temeswarer Nationaltheaters Ada Lupu Hausvater.
Ion Rizea ist der Schauspieler des Nationaltheaters, der als bester Schauspieler in einer Nebenrolle ausgezeichnet wurde. Den Preis erhielt Rizea für seine Rolle „Bunica“ (deutsch: die Großmutter) in der Theateraufführung „Povestea acelor oameni care s-au adunat într-o sear² în jurul unei mese” („Die Geschichte der Menschen, die sich eines Abends um einen Tisch versammelten“), Text und Regie von Radu Iacoban.
Der British-Council-Sonderpreis ging an das unabhängige Basca-Theater aus Temeswar für das Projekt „Theater für alle zugänglich“ und das Theaterspiel „Fluturii sunt liberi“ („Die Schmetterlinge sind frei“; Originaltitel: „Butterflies Are Free“) von Leonard Gershe. Die Komödie mit leicht erziehendem Hintergrund handelt von einem jungen blinden Mann, der in eine eigene Wohnung zieht, um selbstständiger und in Freiheit zu leben, denn er versucht, einer übersorgsamen Helikoptermutter zu entkommen. Im krassen Kontrast dazu steht die Gleichgültigkeit der Gesellschaft für diese Menschengruppe und ihre Inklusionsbedürfnisse. Diese Bühnenaufführung hat das Basca-Theater in Temeswar für blinde, sehbehinderte und gehörlose Menschen zum echten Theatererlebnis gemacht. Bei der Premiere gab es die „Übersetzung“ in Gebärdensprache mittels Angela Mate, die auch für das Temeswarer Fernsehen und das Bürgermeisteramt dolmetscht, live. Außerdem wurde über einen speziellen Radiokanal die Handlung beschrieben, sodass Personen, die sie nicht sehen, besser verstehen konnten, was vor sich geht (die ADZ berichtete).