Hermannstadt – Im Spiegelsaal des Demokratischen Forums der Deutschen in Hermannstadt/Sibiu (DFDH) eröffnete am Freitag, dem 21. September, der Geschäftsführer des Deutschen Forums der Deutschen in Rumänien (DFDR) Benjamin Józsa die einstündige Veranstaltung zur Verleihung der Ehrennadel in Gold an den gebürtigen Siebenbürger Sachsen und Beauftragten der Bundesregierung Deutschlands für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten Prof. Dr. Dr.h.c. Bernd Fabritius. Namhafte Vertreter regionaler Zweigstellen des DFDR und der Evangelischen Kirche A.B. in Rumänien (EKR) waren der Einladung zum offiziellen Ereignis in den Spiegelsaal gefolgt.
Die Aufgabe der Abhaltung der Laudatio auf den neu ernannten Ehrenträger war dem Abgeordneten des DFDR im Parlament Rumäniens, Ovidiu Ganţ, zugefallen. Sichtlich erfreut ob seiner Rolle während der nachmittäglichen Veranstaltung im Spiegelsaal betonte Ganţ zu Beginn seiner Ausführungen, auf nicht weniger als 20 Jahre enger Zusammenarbeit mit Bernd Fabritius zurückblicken zu können. Als fähiger Ansprechpartner in vielerlei Hinsicht weiß Fabritius um spezifische Anliegen der in die Bundesrepublik und weltweit ausgewanderten Siebenbürger Sachsen, setzt sich jedoch auf internationaler Ebene mit ebenso hoher Überzeugungskraft auch für dringende Belange der deutschen Minderheit in Rumänien ein. Ihm ist es in hohem Maße mit zu verdanken, dass der Bundestag seinen Entschluss, die Lehrkräfte der schulischen Bildungseinrichtungen mit Deutsch als Unterrichtssprache auf muttersprachlichem Niveau in Rumänien finanziell zu unterstützen, rückblickend positiv wertet und bis dato jeweils genehmigt hat, wodurch an entscheidender Stelle der Fortbestand deutschsprachigen Schulwesens in Rumänien nachhaltig gefördert wird.
Nach Überreichung der goldenen Ehrennadel und der schriftlichen Urkunde ergriff Prof. Dr. Dr.h.c. Bernd Fabritius, dessen oratorische Gabe die rednerische Fähigkeit des DFDR-Abgeordneten überstrahlte, selber das Wort. Er ging deutlich auf seine Rolle des Vermittlers und internationalen Bindeglieds zwischen Vereinen weltweit verstreuter Staatsbürger siebenbürgisch-sächsischer Abstammung ein. Ihm liege nicht viel daran, ehrerbietig als diejenige Person genannt zu werden, ohne deren Einsatz vieles nicht ermöglicht worden wäre. Vielmehr war Bernd Fabritius in seinen Darlegungen darum bemüht, sich für das aus allen Richtungen entgegengebrachte Vertrauen zu bedanken, da erst letzteres ihn jeweils zum Sprachrohr der deutschen Minderheit und einer großen Bevölkerungsgruppe mit deutschstämmigen Migrationshintergrund befähigt habe. Nicht zuletzt äußerte Fabritius einige nüchterne Gedanken bezüglich der gegenwärtigen und von der regierenden PSD willkürlich gesteuerten Innenpolitik Rumäniens, die eine Verleumdungskampagne mit dem Ziel, das DFDR öffentlich zu diskreditieren, zur Folge hat (die ADZ berichtete mehrfach). Der Beauftragte der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten bestätigte, dass die PSD es darauf abgesehen habe, mittels jener hartnäckigen Verleumdungskampagne einen Rückgang der Unterstützung seitens der breiten Bevölkerungsmasse für den aktuellen Staatspräsidenten Klaus Johannis zu erwirken. Dies sei offensichtlich. Im selben Zug aber strich Bernd Fabritius hervor, dass in den Reihen der rumänischen Zivilgesellschaft auch reflektierende Staatsbürger stehen, die trotz Unkenntnis der deutschen Sprache und Tugenden nicht zu unwissenden Opfern der von der PSD gegen das DFDR geführten Verleumdungskampagne umfunktioniert werden können. Hieraus ergebe sich die berechtigte Hoffnung auf ein langfristiges Weiterleben der deutschen Minderheit in Rumänien.
Den künstlerischen Rahmen der Urkundenverleihung an den Rechtsanwalt, Verwaltungs- und Sozialrechtsexperten und bundesdeutschen Politiker siebenbürgisch-sächsischer Herkunft, der laut dem DFDR-Vorsitzenden Dr. Paul-Jürgen Porr auf höchsten Ebenen der Bundesrepublik Deutschland unermüdlich „Lobby im positivsten Sinne für uns alle und die Angelegenheiten der deutschen Minderheit in Rumänien“ unternimmt, gestalteten Makcim Fernandez Samodaiev (Violoncello) und Monica Florescu (Klavier) mit einer Interpretation der Fantasiestücke für Violoncello und Klavier op. 73 von Robert Schumann.