Kronstadt - Die Gemeinde Tartlau/Prejmer im Burzenland, bekannt vor allem durch ihre zum UNESCO-Weltkulturerbe gehörende Kirchenburg, hat seit Kurzem ein offiziell anerkanntes Wappen, das durch den Regierungsbeschluss Nr. 911/2013, veröffentlicht im Amtsblatt „Monitorul Oficial al României“ (Teil I), Nr. 763 vom 9. Dezember 2013, genehmigt wurde. Das neue Ortswappen stützt sich auf die wesentlichen Elemente des traditionellen Ortswappens von Tartlau. Das Wappenschild hat die Form eines auf die Spitze gestellten gleichschenkligen Dreiecks mit abgerundeten Schenkeln. Es zeigt auf blauem Grund einen goldenen Reichsapfel mit goldenem Beschlag und Kleeblattkreuz. Der Reichsapfel wird im unteren Bereich von zwei goldenen Eichenblättern im Profil flankiert. Gekrönt wird das Wappen durch eine silberne Mauerkrone mit einem Turm.
Der erwähnte Regierungsbeschluss enthält in den Anhängen neben der bildlichen Darstellung des Wappens und dessen fachsprachlicher Beschreibung (Blasonierung) auch die Erläuterung der auf dem Wappen verwendeten Symbole. Hinsichtlich des Reichsapfels, dem Zeichen staatlicher, ständischer oder religiöser Macht und Würde in der Form der Weltkugel mit aufgesetztem Kreuz, wird auf den Deutschen Orden verwiesen, den der ungarische König Andreas II. im Jahr 1211 mit dem Burzenland belehnt hatte. Tatsache ist, dass der Reichsapfel sowohl das traditionelle Viehbrandzeichen der Tartlauer als auch das zentrale Symbol des traditionellen Gemeindesiegels und des traditionellen Ortswappens von Tartlau darstellt. In der vermutlich von den Deutschordensrittern angelegten und vom Zisterzienserorden vollendeten Tartlauer Kreuzkirche ziert den Schlussstein des Kreuzgewölbes in der Vierung ein Dreieck-Schild, auf dem der Reichsapfel sichtbar ist. Ebenso sieht man den goldenen Reichsapfel in einem Medaillon auf dem mehr als 200 Jahre alten Prospekt der Tartlauer Orgel.
Der Wappenerläuterung zufolge steht die blaue Farbe des Wappenschildes für die zahlreichen Quellen, die im Bereich der Ortschaft entspringen. Die Eichenblätter weisen auf den Sumpfeichenwald hin, der sich nordwestlich von Tartlau, nahe dem Alt-Fluss, befindet und unter Naturschutz steht. Die Mauerkrone mit einem Turm zeigt an, dass Tartlau den Rang einer Gemeinde hat. Bekanntlich haben die Burzenländer Heimatortsgemeinschaften in Deutschland vor etwa vier Jahren die traditionellen Ortswappen ihrer Herkunftsgemeinden in die Ostdeutsche Wappenrolle eintragen lassen. Vergleicht man nun das neue, offizielle Tartlauer Wappen mit jenem, das die HOG Tartlau (9. Tartlauer Nachbarschaft) registrieren ließ, so können etliche Unterschiede festgestellt werden. Wir wollen bloß auf zwei davon aufmerksam machen: Das Wappenschild des HOG-Wappens ist nicht blau, sondern rot, und auf die Kugel des ebenfalls goldenen Reichsapfels aufgesetzt ist hier nicht ein Kleeblattkreuz, sondern ein einfaches Kreuz (Lateinisches Kreuz, Passionskreuz).