Temeswar - Der Initiator des Timişoara Gospel Project (TGP), Dominic Samuel Fritz (28), wagt auch in diesem Jahr ein Experiment. „Gospel ohne Barrieren“ nennt sich das Unterfangen, das den Chor an drei verschiedenen und teilweise ungewöhnlichen Orten in der Stadt Temeswar/Timişoara auftreten lassen wird. Gospel-Musik wird am 20. und 21. Oktober im Nachtasyl der Caritas Temeswar, in der Haftanstalt an der Popa-Şapcă-Straße und schließlich im Barocksaal des Kunstmuseums am Domplatz erklingen.
„Wir wollen uns mit Respekt den Menschen nähern, die am Rande der Gesellschaft leben – dort, wo es keine Konzertsäle gibt“: So wird die Initiative auf der Webseite des Projekts, www.timisoaragospelproject.ro, geschildert. Bis zum 12. Oktober können sich Interessenten, die gern mitsingen möchten, online für das „Gospel ohne Barrieren“ anmelden.
Die Teilnahme setzt keine Kosten oder besonderen Musikkenntnisse voraus. Die Proben beginnen am Samstag, den 20. Oktober, um 10 Uhr im Nikolaus-Lenau-Lyzeum. Mit einstündiger Mittagspause probt der Chor bis 18 Uhr weiter und begibt sich von da ins Nachtasyl, wo um 19 Uhr das erste Konzert bestritten wird. Am Sonntag findet um 14 Uhr ein Konzert in der Haftanstalt aus Temeswar statt. Abends um 20 Uhr ist der letzte große Auftritt der diesjährigen Gospel-Konzertreihe im Barockpalais geplant.
Das Timişoara Gospel Project wurde 2005 von Dirigent Dominic Samuel Fritz ins Leben gerufen. Ziel ist, mit Laiensängerinnen und –sängern einen Chor zusammenzustellen, der eine Woche lang probt und zum Schluss öffentlich ein Wohltätigkeitskonzert darbietet. Da sich das Projekt großen Erfolgs erfreute, wurde in diesem Jahr auch der TGP-Kulturverein gegründet.
Bereits im vergangenen Jahr wagte der deutsche Dirigent ein Experiment: An nur einem Tag brachte er dem spontan gegründeten Chor ein paar Lieder bei – der Abend endete mit einem Konzert in der Mansarde der Temeswarer Bastei, das reichlich Beifall erntete.