Neumoldowa/Orawitza - Die Umweltschützer von GEC Nera teilen in einem Kommuniqué mit, dass die heftigen Sturmböen des vergangenen Wochenendes im Raum der Abraumhalden des aufgelassenen Kupfererz-Anreicherungswerks Moldomin, zwischen Neumoldowa und der Gemeinde Coronini, große Mengen Giftstaub aufgewirbelt haben, der auf das rumänische und das serbische Donauufer niederrieselte und neuerlich weitflächige Giftteppiche ausgebreitet hat. Weder die Autoritäten am rumänischen, noch jene am rechten, serbischen Donauufer hätten irgendwie reagiert, obwohl der Luftverschmutzungsschub mitten aus dem grenzüberschreitenden Naturschutzgebiet Djerdapp/Eisernes Tor kam. Die früheren Kronenteiche Tăuşani und Boşneag, die bis 2005 die Abraumhalden feucht, also luftverwirbelungssicher gehalten hatten, sind ausgetrocknet, seit bei Moldomin der Betrieb eingestellt wurde und man kein Donauwasser mehr hochpumpt.
So sind beide Donauufer schutzlos den Vergiftungswellen ausgesetzt, die bei jedem stärkeren Wind hochgehen. GEC Nera beobachtet seit 2006 den Raum der ausgetrockneten Abraumhalden am Donauufer und, in Partnerschaft mit serbischen Umweltschutzorganisationen, den Grad der Giftbelastung an beiden Donauufern und jedesmal werden alle Verantwortlichen interpelliert, die im engeren oder weiteren Sinn befugt sind, Gegenmaßnahmen zu treffen. Das selbe tun die serbischen Partner mit Belgrad und ihren regionalen Verantwortlichen. Doch weder aus Rumänien – Regierung, Ministerium für Umweltschutz und Klimatische Veränderungen, Wirtschaftsministerium, Parlament und die Parlamentsvertreter aus dem Verwaltungskreis Karasch-Severin – noch aus Serbien war bisher jemals eine handfeste Reaktion zu verzeichnen. Das altbekannte Szenario der Reaktionen auf die jüngsten großen Giftstaubverwirbelungen am Donauufer (vom 1. und 2. Februar 2014) hat sich auf lokaler Ebene wiederholt: nichts. Allein die Agentur für Umweltschutz Karasch-Severin (APM) gab zu, dass die Giftstaubbelastung der Luft an diesen Tagen um mehrere hundert Mal das Höchstzulässige überschritten hat, was jederzeit verheerende Folgen auf den Gesundheitszustand der Bevölkerung haben kann.
APM hat beim Kreiskommissariat der Garde für Umweltschutz (CJGM) Alarm geschlagen – ohne bislang sichtbare Folgen. GEC Nera vermutet: „Im besten Fall wird dem gerichtlich bestellten Liquidator von SC Moldomin Neumoldowa eine Geldstrafe aufgebrummt. Doch der wird entweder erklären, dass er kein Geld hat, um die Strafe zu zahlen und in der Gerichtsinstanz fordern, dass die Strafe annulliert wird, oder einfach die Strafe zahlen und die Gelder von einem Konto des Staates auf ein anderes verschieben. Die Umweltverschmutzung geht auf alle Fälle weiter.“ Die letzte Schlussfolgerung des Kommuniqués von GEC Nera ist so realistisch wie bitter: „Von außen betrachtet tun alle lokalen Verantwortlichen ihre Pflicht – oder geben sich den Anschein, diese zu tun. Fakt ist, dass wir seit acht Jahren auf konkrete Ergebnisse dieser Tätigkeiten warten. Auf den höheren Ebenen der Verantwortlichkeit schweigen sich alle satt. Vor allem aber: es tut keiner etwas. .“