Lugosch (ADZ) – Im Alter von 86 Jahren ist am Samstag der griechisch-katholische Bischof von Lugosch/Lugoj, Alexandru Mesian, verstorben. Seit 1995 hat Mesian die Geschicke der griechisch-katholischen Gemeinschaft im Banat geleitet, auf dem Lugoscher Bischofsstuhl folgte er auf Ioan Ploscaru (1911 – 1998), der als unierter Geistlicher noch die Schrecken der kommunistischen Gefängnisse gekannt hat. Mesian selbst hatte nach dem Besuch der Grundschule in seinem Heimatdorf Ferneziu, einem heutigen Stadtteil von Baia Mare, einer Berufsschule und eines Lyzeums in derselben Stadt, das Studium der katholischen Theologie in Jassy/Iași begonnen, wurde jedoch auf Anordnung der Staatsbehörden exmatrikuliert. 1960 bis 1965 setzte er sein Studium im Geheimen fort. 1965 empfing Mesian geheim durch den Weihbischof in Maramureș, Ioan Dragomir, das Sakrament der Priesterweihe für die Eparchie Maramureș. In den folgenden Jahren wirkte er neben seinem offiziellen Beruf als Techniker im Untergrund als Priester. Selbst seine Eltern, bei denen er zu dieser Zeit wohnte, erfahren erst 1972, dass er Priester ist. Mesian widmete sich in dieser Zeit besonders der Katechese und der Förderung von Priesterberufungen.
Nach der Revolution von 1989 und dem damit einhergehenden Ende der Verfolgung der griechisch-katholischen Kirche konnte Mesian öffentlich als Priester wirken. 1990 wurde er nach der Wiederherstellung der kirchlichen Hierarchie zunächst Generalvikar der Eparchie Maramureș. Papst Johannes Paul II. berief ihn am 20. Juni 1994 zudem als Mitglied in den Päpstlichen Rat zur Förderung der Einheit der Christen. Im gleichen Jahr ernannte ihn der Papst zum Koadjutorbischof von Lugoj. Der Erzbischof von Făgăraș und Alba Iulia, Lucian Mureșan, spendete ihm und Virgil Bercea am 8. September desselben Jahres vor der Kathedrale von Blaj die Bischofsweihe. Alexandru Mesian wurde 1995 in Nachfolge von Ioan Ploscaru Bischof von Lugosch. Unter seiner Führung wurde die Lugoscher griechisch-katholische Kathe-drale in den darauffolgenden Jahren saniert. In der Rumänischen Bischofskonferenz leitete Alexandru Mesian ab 1994 die Ökumenekommission. Innerhalb der Synode der rumänischen griechisch-katholischen Kirche fungierte er ab 2005 als Vorsitzender der Kommission für die Erarbeitung des Partikularrechts und der Kommission für die Ökumene und die Missionsarbeit. Darüber hinaus gehörte er ab 1995 der Gemeinsamen Internationalen Kommission für den theologischen Dialog zwischen der katholischen Kirche und der orthodoxen Kirche an. 2004 erhielt Mesian den Kultur-Verdienst-Orden von Rumänien im Grade eines Kommandeurs. Die Totenmesse für Bischof Mesian findet morgen in der Lugoscher griechisch-katholischen Kathedrale statt.