Großwardein (ADZ) - Zehn Millionen Lei hat die Großwardeiner Stadtverwaltung bislang in den Wiederaufbau des im August 2018 niedergebrannten griechisch-katholischen Bischofspalais im Stadtzentrum gesteckt. Seit wenigen Wochen erstrahlt das zwischen 1903 und 1905 nach den Plänen von Kálmán Rimánoczy Jr. erbaute Gebäude in neuem Glanz, die Hauptfassade und das aufwendige Dach wurden Ende August fertiggestellt. Wie die Stadtverwaltung jedoch mitteilte, wird gegenwärtig nach Mitteln für die Instandsetzung der Innenräume gesucht. Entsprechende Studien sollen in diesem Monat fertiggestellt werden, das Kulturministerium sagte Anfang September eine Unterstützung zu, doch gesucht wird auch nach anderen Finanzierungsquellen, wie zum Beispiel EU-Mittel. Da die Innenräume auch vor dem Brand von vor zwei Jahren in einem eher schlechten Zustand waren, rechnet das Bürgermeisteramt damit, dass die endgültige Sanierung des wertvollen Palais erst 2023 abgeschlossen werden könne. Eine Partnerschaft mit der Griechisch-Katholischen Diözese von Großwardein habe man sofort nach dem Brand geschlossen, um die Kirche bei der Instandsetzung des Baus unterstützen zu können.
1948 wurde das Palais im Zuge der Auflösung der Griechisch-Katholischen Kirche enteignet, es beherbergte eine Volkshochschule und dann die Kreisbibliothek. Bereits 1992 wurde es an die Unierten zurückgegeben, doch die Diözesanverwaltung konnte erst 2005/2006 einziehen, da sich die Kreisbibliothek weigerte, das Gebäude zu räumen und sich das Justizwesen mehrmals mit dem Thema beschäftigen musste. Das Palais ist Teil eines der wichtigsten Jugendstil-Ensembles in Rumänien, am Großwardeiner Unirii-Platz (früher: Szent-László-tér), mit dem Palais zum Schwarzen Adler, der orthodoxen Mondkirche, der katholischen Ladislaus-Kirche und der in der Zwischenkriegszeit errichteten Statue König Ferdinands I.