Temeswar – Es zählt zu den Hauptereignissen der deutschen Kultur in diesem Jahr: Das 150. Jubiläum der Nikolaus-Lenau-Schule Temeswar. Die blickte zwar samt ihrer Vorgängerschulen bereits im Jahr 2020 auf eine 150-jährige Geschichte zurück. Dieses Jubiläum konnte jedoch zeitgerecht wegen der Corona-Pandemie nicht gefeiert werden. Die Schule, das Demokratische Forum der Deutschen im Banat und der Verein der Freunde der Lenauschule Temeswar e.V. begehen demnach die 150(+3)-Jahre mit einem Festwochenende vom 18. bis 20. Mai 2023, dem Wochenende zu Christi Himmelfahrt. Die zentrale Veranstaltung ist ein Festakt in der Temeswarer Oper am Freitag, dem 19. Mai, um 11 Uhr.
Am Donnerstag stehen für die Teilnehmer entweder ein Kinobesuch (Dokumentarfilm „Phoenix. Har/Jar.“ über die legendäre Temeswarer Rockband Phoenix) im Victoria-Kino oder der Theaterbesuch im Deutschen Staatstheater zur Inszenierung „Menschen. Zu verkaufen“ von Carmen Lidia Vidu an. Am Freitag stellt sich die aktuelle Schule im Rahmen eines Tages der offenen Tür mittels Infoständen und Führungen durch Schüler und Lehrer vor. Zu besichtigen ist dabei auch die Kunstausstellung „Expo Multimedia tm 2023“ mit Temeswarer Künstlern aus Deutschland, mit Werken ehemaliger Lenauschüler, so Ottilie Scherer, Fred Zawadzki u.a., in Kooperation mit der HOG Temeswar und banat-media.eu (Emil Banciu). Der Festsaal im Hauptgebäude(in der Gheorghe-Lazar-Str. 2) ist am Freitagnachmittag ab 15.30 Uhr Austragungsort einer Lesung mit den ehemaligen Lenauschülern Sigrid Katharina Eismann, Kathrin Kilzer, Halrun Reinholz, Walter Roth, Fred Zawadzki, es moderiert Kathrin Kilzer. Dabei wird der über 600 Seiten große Jubiläumsband „Die Lenauschule sind wir. Ein Erinnerungsbuch zum 150. Geburtstag“ vorgestellt, der das Schulleben durch Erzählberichte sowie Analyse von Schülerzeitungen aus Sicht der Schüler dokumentiert, sowie eine umfangreiche Dokumentensammlung und Bildmaterial aus dem letzten Jahrhundert zur Verfügung stellt. Auch Klassentreffen verschiedener Abschlussjahrgänge sind an dem Wochenende geplant, vom 50-jährigen Abschlussjubiläum bis zum 20-jährigen, die aber individuell von den ehemaligen Klassenkameraden organisiert werden.
Das jahrgangsübergreifende, große Lenautreffen soll am Samstag, dem 20. Mai, um 16.00 Uhr im Adam-Müller-Guttenbrunn-Haus, mit Buffet, Musik und Tanz stattfinden. Am Vormittag gibt es noch einen festlichen Gottesdienst für Lenauschüler mit Generalvikar Johann Dirschl in der innerstädtischen Pfarrkirche, der Katharinenkirche um 11 Uhr und danach eine Führung für die Teilnehmer am Lenautreffen durch die Kunstinstallation „Nach dem Fest das Fest“ (Eismann/Bonifer/Eismann) durch die Künstlerin und ehemalige Lenauschülerin Sigrid Katharina Eismann im Palais Stefania, am Trajansplatz, um 13.30 Uhr. Da das Programm eventuell noch geändert wird, ist es ratsam, es sich terminnah unter lenauschule.eu anzusehen.
Der Verein der Freunde der Lenauschule wurde 2008 von Absolventen der Le-nauschule gegründet und unterstützt seither die Schule ideell und materiell. Mit über 70.000 Euro eigenen und wettbewerblich eingeworbenen Projektmitteln von Bund und Ländern hat man zur Ausstattung der Schule mit Büchern, Lehrmaterialien, Möbeln und Technik beigetragen, bauliche Verbesserungsmaßnahmen durchgeführt und veranstaltet für die Schüler jährlich Wettbewerbe in Deutsch und Naturwissenschaften mit attraktiven Geld- und Sachpreisen, so zum Beispiel seit fünfzehn Jahren für den Elsa-Lucia-Kappler-Preis, gestiftet von Prof. Dr.-Ing. Dr. h.c. mult. Günter Kappler, Lenauabsolvent, der, wie die anderen Preisstifter auch, persönlich die Preisvergabe beim Festakt vornehmen wird.