Hermannstadt - Eine Spende an medizinischer Apparatur im Wert von gut über einer Million Euro hat das dem Kreisrat Hermannstadt/Sibiu untergeordnete Kreiskrankenhaus im Sommer empfangen. Anlässlich einer Pressekonferenz am Donnerstag boten die Vertreter der am umfassenden Projekt beteiligten Einrichtungen Informationen zu den Umständen der Schenkung und beantworteten zahlreiche Fragen der Presse.
Die Spende leistete das Nationale Institut für Herzchirurgie und Interventionelle Kardiologie (INCCI) in Luxemburg im Zuge der Anschaffung neuer Apparatur, wobei medizinische Geräte aussortiert wurden, die sich noch in einem sehr guten Zustand befinden und anderen Krankenhäusern zwecks Nutzung abgetreten werden konnten. Die Spende vermittelten der Lions Club Xenium Luxemburg, das Rumänisch-Luxemburgische Businessforum (RomLux) und der Lions Club Brukenthal Hermannstadt mit der Unterstützung der TOTAL NSA Logistics, die das Projekt durch den kostenlosen Transport der Geräte unterstützte.
Die Apparatur, die ein mobiles C-Bogen-Röntgengerät, eine laparoskopische Konsole mit vier Kanälen, Gegenpulsationsballons, Impella-Herzpumpen und weiteres Mobiliar, Bildschirme und digitale Ausstattungen umfasst, wird vorherrschend den Patienten zugute kommen, die an Herzerkrankungen leiden und notfalls, nun auch mithilfe der neuen Apparatur, chirurgischen Eingriffen unterzogen werden müssen. Hier wird künftig Dr. Gabriela Cozmanciuc, Chefärztin in den Bereichen Herz- und Gefäßchirurgie zum Einsatz kommen, die die Schenkung in ihrer Eigenschaft als Mitglied und Prüferin der Europäischen Gesellschaft für Gefäßchirurgie (ESVS) empfahl und seit Neuestem auch als Mitarbeiterin des Kreiskrankenhauses gewonnen werden konnte. Sie ist am Kreiskrankenhaus, unter anderem, für die Umsetzung des Projektes SOS-Aorta zuständig, mithilfe dessen eine Reihe medizinischer Leistungen in der Herzchirurgie geboten werden sollen, die bislang fehlten. Dazu zählt die Behandlung schwerwiegender Herzerkrankungen wie das Aortenaneurysma, die akuten Aortensyndrome, die Aortendissektion, das Aortentrauma, angeborene Fehlbildungen und viele andere mehr. Dr. Cozmanciuc zufolge lassen sich wöchentlich sechs bis zehn und jährlich rund 400 Patienten aus den Kreisen Hermannstadt, Alba, Vâlcea oder Hunedoara ins Hermannstädter Kreiskrankenhaus einliefern, die hier zurzeit nicht chirurgischen Eingriffen unterzogen werden können und an andere medizinische Einrichtungen wie jene in Neumarkt/Târgu Mure{ weitergeleitet werden müssen. Diese Situation soll sich nun bald ändern, denn das Kreiskrankenhaus verfügt über die notwendige Mannschaft an Fachärzten sowie einen eigens hierfür eingerichteten Operations-Saal. Was noch fehlt, ist ein Teil der medizinischen Apparatur, der in den kommenden drei bis sechs Monaten amtlich zugelassen wird.
„Der Lions Club Xenium, der RomLux Business Hub, das INCCI Luxemburg und das Luxemburgische Konsulat in Hermannstadt sind froh und stolz, die Bemühungen der Frau Dr. Cozmanciuc, der Kreisratsleitung und des Kreiskrankenhauses zur Verbesserung der medizinischen Leistungen in der Herz- und Gefäßchirurgie unterstützen zu können. Es ist ein erster Schritt, der die Voraussetzungen für die kommenden Etappen schafft und die Umsetzung des Referenzprojektes SOS-Aorta ermöglicht, das einer Anzahl von 1,3 Millionen Bewohnern im Kreis Hermannstadt und den umliegenden Kreisen zugute kommen wird. Wir wünschen uns eine nachhaltige und langfristige Zusammenarbeit zwischen Luxemburg und Hermannstadt im medizinischen Bereich“, so Isabelle Lahr, die Vorsitzende des Lions Club Xenium Luxemburg.