Kronstadt - Eine detaillierte Marktstudie über Kronstadt/Braşov als Standort eines internationalen Flughafens sei eine dringende Notwendigkeit, teilte Thomas J. Niehaus von der Fluggesellschaft Lufthansa Consulting in Gesprächen diese Woche mit. Eine solche Marktstudie müsse erfassen, was Kronstadt den Fluggesellschaften bieten könne, wer die Fluggäste wären und welche Anreize der Standort zu bieten habe. Herr Niehaus führte die Gespräche im Kronstädter Bürgermeisteramt mit den zwei Vizepräsidenten des Kreisrates, Claudiu Coman und Mihail Veştea sowie Bürgermeister von Kronstadt George Scripcaru. Er erklärte dabei, dass zur Überzeugung der Fluggesellschaft, der Flughafenbetreiber die Risiken des Vorhabens übernehmen müsse und äußerte die Meinung, dass zumindest der Einstieg in den Flugbetrieb mit Low-Cost-Gesellschaften erfolgen sollte.
Aus den Erklärungen nach dem Gespräch geht nicht hervor, ob die im April 2006, von Kreisratsmitglied Iancu Vespasian, damaliger Projektleiter des Flughafenprojektes ausgearbeitete Marktstudie und der Geschäftsplan noch Gültigkeit haben. In der Zeitspanne 2006-2010, wurde die Finanzierung für den Bau der Start- und Landebahn mit dieser begründet. Die politischen Interessen, welche damals Bürgermeisteramt und Kreisrat in zwei konträre Lager beförderte und den Bau der Piste bis 2013/2014 hinausgeschoben hatte, ist bedauerlich. Doch jetzt, wo beide Ämter dieselbe politische Mehrheit haben, könnten die schon einmal ausgerechneten Kennzahlen des Projektes von allen Beteiligten akzeptiert werden. Eine davon bezog sich 2006 auf die Besucher des Törzburger Schlosses/Bran und wurde von Iancu Vespasian in einem uns gewährten Interview erklärt: „Das Schloss hat jährlich eine halbe Million Besucher, die mit Bussen angereist kommen. Und wenn nur ein Teil davon mit dem Flugzeug eintreffen würde, so hätten wir schon einen kostendeckenden Flughafenbetrieb“.