Temeswar (ADZ) – Der wahlkampfführende Temeswarer Bürgermeister Dominic Fritz vermeldet einen „erneuten Sieg“ im Kampf gegen die Roma-Clans, die sich in den 1990er und 2000er Jahren erhebliche Teile des Villenviertels um den Rosengarten und den Kinderpark unter den Nagel gerissen haben. Man habe eine früher existierende Straße, die vom Constantin-Diaconovici-Loga-Boulevard zum Kinderpark führt und die bisher von den Eigentümern der dortigen Immobilien gesperrt wurde, von deren illegalen Bauten befreit und werde sie für Fußgänger und Fahrradfahrer öffnen. „Grundstück für Grundstück und Villa für Villa“ werde er den Kampf für das rechtmäßige Eigentum dieser Stadt weiterführen. Jahrelang sei die Verwaltung blind gegenüber den Machenschaften dieser Clans gewesen, manchmal habe sie sie sogar unterstützt.
Was diese Leute auf öffentlichem Grund gebaut hätten, werde nun abgerissen, so dass die Straße befreit werden kann. Es handelt sich um eine Gasse, die auf Stadtplänen der 1930er Jahre unter dem Namen „Cezar“ geführt wird, jedoch seit Jahren nicht mehr zugänglich gewesen sein soll, so Bürgermeister Dominic Fritz. Es könne nicht angehen, dass eine Straße zum Hof der Villa eines Clans wird, solchem Treiben müsse man ein Ende setzen. Es sei nicht der erste Sieg gegen diese Roma-Clans. Vor zwei Jahren hätten sie versucht, die Erweiterung der HNO-Klinik zu verhindern und hätten 200.000 Euro von der Stadt gefordert. Gerichte hätten jedoch der Stadt Recht gegeben und nun stehe der Anbau der Klinik vor der Übergabe. Seine Verwaltung lasse sich nicht einschüchtern und könne mit juristischen Tricksereien nicht von dem Plan abgehalten werden, den Besitz über das gesamte rechtmäßige Eigentum der Stadt zurückzuerlangen, so Fritz.
Dem Bürgermeister widersprach Vizepräfekt Ovidiu Drăgănescu. Es sei nicht gerade so, dass dessen Vorgängerverwaltungen nichts gegen die Roma-Clans Stancu und Cârpaci unternommen hätten. Die Auseinandersetzung um die gesperrte Cezar-Straße sei alt und habe bereits unter Bürgermeister Nicolae Robu begonnen. Auch wenn die Roma-Familien die Straße gesperrt gehalten haben, sollen nicht sie jene gewesen sein, die diese Maßnahme ergriffen hätten, sondern die kommunistische Miliz in den 1950er Jahren. Damals beherbergte das Gebäude Nr. 52 auf dem Loga-Boulevard eben die Miliz und auch den kommunistischen Geheimdienst Securitate und diese wollten von Passanten ungestört sein, so dass sie die Straße sperren ließen. Später wurde dort ein Kindergarten untergebracht und nach der Wende sollte das Konsulat der Bundesrepublik Deutschland einziehen, doch die Roma-Clans eigneten sich das Gebäude an, bis es im Herbst 2023 geräumt werden musste und das rechtmäßige Eigentum der Stadt wieder hergestellt wurde. Fritz soll sich also nicht so wichtig nehmen, es sei nicht alles, was Gutes geschehe, sein alleiniges Verdienst, erklärte Drăgănescu.