Grundstückstausch bewilligt

Bald stehen 250 Hektar für Projekte von öffentlichem Nutzen bereit

Hermannstadt – Nach über zehn Jahren Korrespondenz und Verhandlungen mit den Vertretern des Verteidigungsministeriums ist es dem Bürgermeisteramt Hermannstadt/Sibiu nun gelungen, einen Grundstückstausch zu erwirken, der anstatt den anfänglich besprochenen 130 Hektar nun über 250 Hektar zur städtischen Fläche addieren wird. Die jüngst abgeschlossenen Verhandlungen sehen vor, dass das Verteidigungsministerium den gesamten Schießplatz Richtung Poplaca mit einer Fläche von 252,02 Hektar der Stadtverwaltung zur Verfügung stellen wird. Im Gegenzug tauscht die Stadt ein auf der Thalheimer Höhe/Dealul Dăii gelegenes Grundstück mit derselben Fläche ein. Das Rahmenprojekt hierzu wird dem Hermannstädter Stadtrat in der Stadtratssitzung Ende der Woche zur Bewilligung vorgelegt, wonach die Regierung den Grundstückstausch durch Regierungsbeschluss absegnen wird.

Das Vorhaben startete vor über zehn Jahren der damalige Bürgermeister und heutige Staatspräsident Klaus Johannis mit der Absicht, hier ein neues Notfallkrankenhaus, aber auch neue Wohnanlagen entstehen zu lassen. Nachdem das Bürgermeisteramt und der Kreisrat Hermannstadt eine prinzipielle Partnerschaft zum Bau eines neuen Kreiskrankenhauses eingegangen sind und die Regierung der Kreisverwaltung am 8. Dezember ein 20 Hektar großes Grundstück in der Gegend der Kleinscheuerner Straße/Calea Şurii Mici abgetreten hat, ist zurzeit noch unklar, wie die beiden Flächen eingesetzt werden sollen. Das Projekt, das dem Stadtrat demnächst vorgelegt wird, sieht vor, dass auf dem Schießplatz Richtung Poplaca „Projekte von öffentlichem Nutzen für die Stadt Hermannstadt“ umgesetzt werden sollen.

Die größere Fläche, welche das Verteidigungsministerium nun anbietet, brachte jedoch auch Kopfzerbrechen mit sich, weil die Stadt nun nicht über den ausreichenden Grund auf der Thalheimer Höhe verfügt, um den Tausch durchführen zu können. Eine Lösung brachten die Verhandlungen mit den Vertretern der Orthodoxen sowie der Evangelischen Kirchengemeinde in Hammersdorf/Guşteriţa, die über Flächen in der Gegend verfügen. Demnach wird das Bürgermeisteramt einen zweiten Tausch vornehmen, diesmal für den Erwerb einer Fläche von etwas über 47 Hektar auf der Thalheimer Höhe. Die Evangelische Kirchengemeinde tauscht dabei rund 17 Hektar ein und die Orthodoxe Kirche 30 Hektar. Das Projekt sieht nicht vor, welche Grundstücke der Stadt im Gegenzug abgetreten werden sollen.

Dem Projekt der Stadtverwaltung zufolge wird der Tausch mit dem Verteidigungsministerium zwei Etappen durchlaufen. Somit überträgt die Stadt die Fläche von 252 Hektar auf der Thalheimer Höhe gleich nach der Bewilligung per Regierungsbeschluss und übernimmt dabei erste 88,22 Hektar. „Innerhalb von höchstens drei Jahren, ab dem Datum des Regierungsbeschlusses, nachdem der neue Schießplatz auf der Thalheimer Höhe eingerichtet worden ist, alle Ausstattungen vom Schießplatz in der Gegend Poplaca auf die neue Anlage verbracht worden sind und beide Schießplätze zugelassen sind, überträgt das Verteidigungsministerium auch die Differenz von 163,8 Hektar“, lautet es im vorgenannten Projekt. Ursprünglich sollte für den Umzug der Ausstattungen der Schießanlage die Stadt aufkommen. 2014 teilte der damalige Bürgermeister Klaus Johannis mit, dass die Vertreter des Verteidigungsministeriums die Kosten für die Einrichtung der Schießanlage auf der Thalheimer Höhe auf 3 Millionen schätzen. Das aktuelle Projekt macht keine konkreten Angaben betreffend die für den Umzug und die Einrichtung notwendigen Summen oder die Finanzierungsquelle für diese Arbeiten.