Hermannstadt - Gusto Gräser, eigentlich Gustav Arthur Gräser, wurde 1879 in der Schulmeistergasse Nr. 326 (heute Vlad Țepeș Nr. 1) in Kronstadt/Brașov geboren. Als Naturphilosoph, Künstler und Schriftsteller distanzierte er sich von Konsumdenken, Technologiehörigkeit und glaubte an das freie Denken, den Einklang zwischen Mensch und Natur und die Wichtigkeit des Körperlichen und Spirituellen. Zeit seines Lebens wirkte er in Österreich, Deutschland, der Schweiz und Siebenbürgen und gründete die alternative Siedlung Monte Veritŕ am Lago Maggiore. Persönlichkeiten wie Hermann Hesse, Thomas Mann und Rainer Maria Rilke gehörten zu seinen Gesprächspartnern.
Zu Ehren Gräsers organisiert der Verein der Siebenbürger Sachsen in der Schweiz gemeinsam mit dem Arbeitskreis für Siebenbürgische Landeskunde eine erste Veranstaltung im Rahmenprogramm des Großen Sachsentreffens: Am 27. und 28. Juli wird ein Workshop zu Gräsers Jugendzeit angeboten. Auf dem Programm stehen Vorträge der Vereinsvorsitzenden Siebenbürger Sachsen in der Schweiz, Marianne Hallmen, der Geschäftsführerin des Siebenbürgen-Instituts an der Universität Heidelberg, des Arbeitskreises für Siebenbürgische Landeskunde e. V. und Leiterin der Siebenbürgischen Bibliothek mit Archiv in Gundelsheim, Dr. Ingrid Schiel, und des Politikwissenschaftlers Dr. Thomas Cieslik. Ferner werden ein Spaziergang zum Geburtshaus Gräsers, Führungen durch die Schwarze Kirche und die Präsentation jüngster Forschungsergebnisse aus dem Archiv der Evangelischen Kirche A.B. Kronstadt geboten. Veranstaltungsort ist die Aula des Honterus-Gymnasiums, Honterushof 3. Der Teilnahmebeitrag beträgt 20 Euro/100 Lei.
Am Samstag, den 3. August um 18 Uhr steht eine zweite Veranstaltung im Rahmen des Großen Sachsentreffens in Hermannstadt auf dem Programm. Im Mittelpunkt der Veranstaltung steht der Vortrag von Marianne Hallmen „Gusto Gräser – ein Aussteiger, Dichter und Naturprophet aus Siebenbürgen“. Außerdem werden Filmausschnitte zu Gräsers Leben besprochen. Der Eintritt ist frei. Veranstaltungsort ist das Deutsche Kulturzentrum Hermannstadt, Wintergasse 9/Strada Timotei Popovici 9.
