Temeswar - Nach etlichen Skandalen und gleich vielen enttäuschenden Aufschüben der Arbeiten auf den Baustellen der rumänischen Westautobahn, scheint es nun endlich auch gute Zeichen zu geben: Laut dem Auftraggeber dieser Arbeiten, dem Minister für Infrastrukturprojekte, Dan Şova, und den Vertretern der Landesgesellschaft für Autobahnen und Nationalstraßen CNADNR, werden im Dezember vier neue Autobahn-Trassen, aus der Westregion in Richtung Landesinnere, mit insgesamt 100 Kilometern Länge ihrer Bestimmung übergeben werden. Es handelt sich um Trasse 1 der Autobahn Lugosch – Deva sowie die Trassen 1, 2 und 4 der Autobahn Orăştie/Broos – Hermannstadt/Sibiu.
Zur Eröffnung im Jahr 2014 eingeplant wären desgeichen, laut Minister Dan Şova, der Autobahnabschnitt 3 Orăştie-Hermannstadt. 2014 sollen auch die Trassen 1 und 2 der Autobahn Nadlak – Arad, 2015 auch die noch in verschiedenen Baustadien befindlichen Autobahnstrecken 2 Temeswar – Lugosch sowie 2, 3 und 4 der Autobahn Lugosch – Deva fertiggestellt werden. Mit der Eröffnung dieser Autobahn-Trassen soll also 2015 ein ununterbrochener Autobahnkorridor zwischen Nadlak und Hermannstadt bzw. zwischen der rumänisch-ungarischen Staatsgrenze und der Landesmitte, in Fortsetzung des paneuropäischen Korridors IV auf der Route Deutschland – Prag – Wien – Bratislava – Budapest – Nadlak und von Hermannstadt über Bukarest, Fetesti nach Konstanza bis Istanbul zur Verfügung stehen.
Vor Kurzem wurden, nach schwierigen Versteigerungen mit Widersprüchen von den konkurrierenden Baufirmen, die Bauausführer der Autobahnstrecken 2 und 3 Lugosch – Deva (der Bau wird für beide Trassen je etwas über eine Milliarde Lei kosten) bekannt gegeben: Die Trasse 2 wird von dem italienischen Baukonsortium Salini-Secol durchgeführt, die Trasse 3 von dem Konsortium, das die Baufirmen Teloxim (Rumänien), Comsa und Aldesa (Spanien) sowie die holländische Baufirma Arcadis Eurometudes einschließt. Bekanntlich wurde die Vergabe dieser Bauverträge schon im Mai l. J. mittels Widersprüche bei CNSC durch die Konkurrenten bzw. die Baufirmen Spedition UMB und Strabag angefochten. Der Landesrat zur Lösung der Widersprüche hat jedoch diese Einsprüche als unbegründet zurückgewiesen, der gleiche Entscheid kam etwas später auch vom Appellationshof.