Händels „Messiah“ in einer Leipziger Übersetzung des Jahres 1902

Hermannstadt – Er stand Mitte Dezember 2019 auf dem Plakat der letzten Großaufführung des Hermannstädter Bachchores vor Ausbruch der Covid-Pandemie und wird drei Jahre später fast auf den Tag genau erneut gesungen und gespielt: Sonntagabend, am 18. Dezember, bieten Orchestermitglieder und Aushilfskräfte der Staatsphilharmonie Sibiu, die den Hermannstädter Bachchor auf barocker Stimmtonhöhe begleiten, unter Leitung von Jürg Leutert um 18 Uhr in deutscher Sprache den für Weihnachten bestimmten Teil des „Messiah“ von Wahlengländer Georg Friedrich Händel. Anders als 2019 muss dafür nicht mehr in die reformierte Kirche ausgewichen werden. Die zwischen-zeitlich von innen gründlich renovierte und mit einer Bodenheizung versehene evangelische Stadtpfarrkirche bietet dem Konzert eine angenehme Kulisse. Mit Ausnahme von Cristian Hodrea aus Klausenburg/Cluj-Napoca, der statt Ex-Gast Auke Kempkes die Bass-Partie interpretiert, bleibt die Besetzung des Solo-Quartetts unverändert. Für Melinda Samson (Sopran), Elisa Gunesch (Alt) und Nicolae Simonov (Tenor) zeigt Händels „Messiah“ in Hermannstadt keine Premiere an. Dass zu Aufführungsende als Zugabe auf die Prophezeiung nach Worten des Alten Testaments auch der populäre „Hallelujah“-Chor zum Besten gegeben wird, der eigentlich den Oster-Teil des Oratoriums krönt, entspricht ebenso voll und ganz dem Programm vom 15. Dezember 2019. Nicht nur das Konzert am Sonntag um 18 Uhr, sondern auch die Generalprobe am Samstag-abend zuvor, dem 17. Dezember, um 19 Uhr ist öffentlich. Eintrittskarten zum Preis von jeweils 20 Lei sind am Kiosk der Stadtpfarrkirche erhältlich. Eine Gesamtaufführung des fast zweieinhalbstündigen „Messiah“, auf die der Hermannstädter Bachchor noch im Januar und Februar 2020 hinzuarbeiten begonnen hatte, rückt endlich wieder etwas näher in mittlere Zukunft.