Hermannstadt – Nachdem die Hermannstädter Stadtverwaltung Anfang 2016 den Steuersatz für vernachlässigte Grundstücke und Immobilien angehoben hat, muss es nun auch zu konkreten Maßnahmen greifen. Grund hierfür ist der verwahrloste Zustand einiger Häuserfassaden, einige da-von auch in der Hermannstädter Altstadt, so beispiels-weise in der Fleischergasse/Mitropoliei aber nicht nur. Infolge ihrer Kontrollen vor Ort hat die Hermannstädter Lokalpolizei den Eigentümern, die ihre gesetzliche Verpflichtung vernachlässigen, die Instandhaltung ihrer Immobilien zu gewährleisten, sodass die Passanten nicht gefährdet werden, in den Jahren 2016 und 2017 insgesamt 240 Strafen und Verwarnungen erteilt.
Einige von ihnen haben Maßnahmen ergriffen und beim Bürgermeisteramt die notwendige Dokumentation beantragt, um ihre Fassaden und Dächer reparieren zu können. In anderen Fällen musste zu härteren Bandagen gegriffen werden, sodass in den ersten neun Monaten des Jahres, abgesehen von den 150 erteilten Verwarnungen auch 91 Strafen im Gesamtwert von knapp 138.000 Lei verhängt werden mussten. Da die Maßnahme bisher wenig Erfolg hatte, so wie beispielsweise im Fall des Hauses Nr. 7 in der Fleischergasse, hat nun das Bürgermeisteramt angeordnet, dass zur Sicherheit der Passanten hier erstmals eine Absperrung angebracht wird. In anderen Fällen wird künftig, je nach Bedarf, auch zu Gerüsten gegriffen. „Das Hermannstädter Bürgermeisteramt wird diese Kosten zur Sicherheit der Passanten, die auf der öffentlichen Domäne unterwegs sind, selber tragen. Die Gerüste bleiben an den jeweiligen Gebäuden montiert bis die Unfallgefahr beseitigt ist“, so die Vertreter des Bürgermeisteramtes.
Die Sicherheitsmaßnahmen des Bürgermeisteramtes befreien die Eigentümer nicht von ihren Pflichten, die verhängten Strafen zu bezahlen, die Renovierungen an ihren Fassaden vorzunehmen und auch nicht von der Haftung für Personen- oder Sachschäden, welche die verwahrlosten Immobilien verursachen.