Hand in Hand durch den Herbst

Ukrainisch-rumänische Kinderbegegnung in Bekokten

Foto: Jugendzentrum Seligstadt

Bekokten - Innerhalb der interkulturellen Herbstfreizeit „Gemeinsam experimentieren“ der Kinderuni Bekokten/Bărcuț, die vom 27. Oktober bis zum 2. November stattfand, begegneten sich über 30 Kinder aus der Ukraine und Rumänien, im Alter zwischen neun und dreizehn Jahren, und verbrachten gemeinsam ihre Zeit. In lustigen und spannenden Workshops testeten die Kinder ihr Können: viel Bewegung und Spaß im Zirkus, Kreativität und Vorstellungsvermögen beim Erstellen eines eigenen Trickfilms und Konzentration und Präzision beim Bauen der Lampen für die Laternen. Während der Mittagspausen gab es außerdem an zwei Tagen die Möglichkeit, in der Plastikwerkstatt etwas herzustellen, beispielsweise einen Kreisel oder Becher. Das Programm wurde von Mitarbeitenden und Freiwilligen des Jugendzentrums Seligstadt durchgeführt. Auch fanden an zwei Tagen Exkursionen statt. Am Dienstag ging es die Transfogarascher Hochstraße entlang, hoch bis zum Bulea-See. Oben angekommen erwartete uns zuerst eine dichte Nebelwand. Doch nach einiger Zeit klarte der Himmel etwas auf und es konnte die tolle Aussicht bestaunt werden. Auf dem Rückweg hielten wir auf halbem Weg an, um einen kleinen Spaziergang bis zum Wasserfall zu machen. Im Jugendzentrum angekommen, gab es nach dem leckeren Abendessen noch einen musikalischen Ausklang mit einer Boomwhacker-Session. Die Kinder und Betreuer hatten enorm viel Spaß und es war ein toller Abschluss des Tages.

Der nächste Tag startete wieder mit den Workshops. Am Nachmittag fanden sich dann jeweils die rumänischen Kinder und die ukrainischen Kinder in einer Gruppe zusammen, um den interkulturellen Abend vorzubereiten. Nach dem Abendessen war es so weit und wir versammelten uns alle. Der interkulturelle Abend wurde musikalisch auf der Nai eingestimmt. Anschließend berichteten die rumänischen Kinder über typische Gerichte wie Sarmale oder M²m²liga, der Mythos Dracula wurde besprochen und abschließend tanzten alle zusammen einen rumänischen Volkstanz. Danach war die ukrainische Gruppe dran. Passend gekleidet in einer ukrainischen Tracht sangen die Kinder gemeinsam mit ihren zwei Lehrerinnen ein ukrainisches Friedenslied. Im Hintergrund wurde gleichzeitig auf der Leinwand ein Video abgespielt. Bürger, Politiker und Soldaten aus der Ukraine singen dort ebenfalls diesen Song. Es war sehr bewegend. Anschließend zeigten sie uns einen typischen ukrainischen Tanz, alle stiegen ein und der Abend wurde herzlich abgeschlossen.
Der Donnerstag stand ganz unter dem Motto „Kirchenburgen“. Zuerst wurde die Kirchenburg in Agnetheln/Agnita durch eine Turm-Rallye erkundet. Anschließend ging es weiter nach Holzmengen/Hosman, wo uns ein leckeres Mittagessen in der Alten Mühle und eine Führung durch die Kirchenburg erwarteten.

Am Freitag wurde der Vormittag dazu genutzt, um das am Abend stattfindende Martinsfest vorzubereiten. Es wurden Leckereien wie Quarkbällchen zubereitet, ein Theaterstück und Lieder einstudiert und Laternen gebastelt. Zum Martinsfest wurden auch die Leute aus dem Dorf eingeladen, um gemeinsam zu singen und die Leckereien miteinander zu teilen. Bei dem Spaziergang im Dunkeln leuchteten die selbstgebastelten Laternen in den buntesten Farben und es war toll, die verschiedenen Motive zu sehen. Eine Woche mit viel Austausch, neuen Freundschaften, Spaß und Kreativität ging zu Ende.

Das Jugendzentrum Seligstadt dankt für die gute Zusammenarbeit der Deutschen Jugend Transkarpatien sowie dem Regionalforum Nordsiebenbürgen. Gefördert wurde das Projekt aus Mitteln des Auswärtigen Amtes durch das Institut für Auslandsbeziehungen (ifa).