Hermannstadt – Hartmut Koschyk, von 2014 bis 2017 Beauftragter der deutschen Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten, wurde am Sonntag von Dr. Paul-Jürgen Porr mit der Goldenen Ehrennadel des Demokratischen Forums der Deutschen in Rumänien (DFDR) ausgezeichnet. Die Goldene Ehrennadel ist die höchste Auszeichnung des DFDR. Zuletzt wurde sie Staatspräsidenten Klaus Johannis und Dr. Aurel Vainer, dem Vorsitzer der Föderation der jüdischen Gemeinschaften in Rumänien, verliehen. Die Lobrede hielt der DFDR-Abgeordnete Ovidiu Ganț.
„Als Beauftragter der deutschen Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten hat Hartmut Koschyk das Bestmögliche für uns getan“, erklärte Laudator Ganț. „Die Unterstützung des BMI erfolgte sehr effizient und ist sogar erweitert worden. Wann immer erforderlich, half er mit Rat und Tat, um die Projekte richtig zu beantragen und die Förderung zu erhalten, sei es im Sozialbereich, in der Wirtschaft oder Jugendförderung.“ Besonders hervorgehoben hat der DFDR-Abgeordnete den Einsatz Koschyks für den Unterricht in deutscher Muttersprache. „Die Pflege der Muttersprache ist ihm eine Herzensangelegenheit und um diese zu ermöglichen, ist die Förderung des muttersprachlichen Bildungssystems von großer Bedeutung.“
„Es ist immer eine Freude, wenn man politische Ämter verlässt, sich im politischen Unruhestand befindet, und einem nach dem Ausscheiden durch eine solche Ehrung bewusst gemacht wird, dass man vielleicht nicht alles, was man getan hat, falsch gemacht hat“, erklärte Koschyk zum Beginn seiner Dankesrede. Der heute 60-Jährige wurde in Forchheim geboren, während seine Eltern aus Oberschlesien stammen. Zwischen 1987 und 1991 war er Generalsekretär des Bundes der Vertriebenen und zog 1990 über die CSU-Landesliste in den Deutschen Bundestag ein. In den folgenden Legislaturperioden war er der direkt gewählte Abgeordnete für den Wahlkreis Bayreuth-Forchheim. In der Legislaturperiode von 2009 bis 2013 war Koschyk Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister der Finanzen und über viele Jahre Vorsitzer der Deutsch-Koreanischen Parlamentariergruppe des Bundestages.
In seiner Dankesrede sprach Koschyk unter anderem über seine ersten Besuche im Land. „Ich wusste am Anfang der 90er-Jahre, bei meinen ersten Kontakten zu den Deutschen in Rumänien, nicht, wie dieses „Experiment“ mit ungewissem Ausgang einmal enden würde. Aber eines habe ich damals gespürt, den Selbsterhaltungswillen der Deutschen in Rumänien“, erklärte Koschyk. Die Entwicklungen nach der politischen Wende seien kein Schlusspunkt einer wechselvollen Geschichte gewesen, so der Geehrte.