Hasserfüllter Eingebildeter gegen gemeinen Schurken und Lügner

Temeswarer Vizebürgermeister pflegen einen rabiaten Umgang miteinander

Temeswar (ADZ) – Temeswars Vizebürgermeister Ruben Lațcău (USR) und Cosmin Tabără (PNL) gehen miteinander hart ins Gericht; dieses Mal geht es um die Verwaltung der städtischen Friedhöfe und um die von Bürgermeister Dominic Fritz seinem liberalen Stellvertreter Tabără entzogenen Befugnisse. Zunächst hatte Tabără in einer Pressekonferenz den „Kampf“ gegen einen Roma-Clan, der die Ausbauarbeiten an der HNO-Klinik gestört hatte und sich nun einer einstweiligen Verfügung des Gerichts beugen muss, minimiert und gesagt, es handele sich doch nicht um einen „Kampf“, wie Lațcău gesagt hatte, sondern lediglich um etwas Vernünftiges. Dass das Bürgermeisteramt das Gericht angerufen habe, damit die Arbeiten an der Klinik weitergehen können und die Roma-Eigentümer einer Stadtvilla den Bauarbeitern über ihren Hof Zugang zur Baustelle gewähren, das gehöre doch zur Normalität, gab Vizebürgermeister Tabără zu verstehen. Deshalb seien Gerichte doch da, erklärte er.

Daraufhin veröffentlichte Vizebürgermeister Lațcău eine derbe Kritik an seinen Kollegen, im Mittelpunkt stand der noch immer nicht abgeschlossene Konzessionsvertrag für die Temeswarer Friedhöfe. Tabără, in dessen Zuständigkeitsbereich diese Aufgabe gefallen war, sei inkompetent und arbeitsscheu, er habe das Auftragsheft und das Vergabeverfahren mit großer Verspätung erstellen lassen und dann auch etwas grundlegend Faules präsentiert, es war klar, dass man die Vergabebedingungen so aufgestellt habe, dass nur gewisse Firmen Zugang gehabt hätten, schrieb Lațcău auf seiner Facebook-Seite. Eineinhalb Jahre hätte er herumgesessen und nun bemitleide er sich selber, so Lațcău über Tabără. Dieser sei verantwortungslos und würde jene Verwaltung angreifen, zu der er immer noch gehöre. Allerdings seien die USR-Mitglieder dieser Verwaltung nicht für Tabărăs Versagen zuständig. Zehn Jahre lang hätten wichtige PNL-Mitglieder mit dem Eigentum der Stadt ihre Spielchen getrieben und jetzt stelle Tabără auf einmal fest, dass die Friedhöfe verdreckt und zugemüllt seien. Erst vor einem Monat habe ein ehemals wichtiger Beamter der Robu-Administration, Florin Răvășilă, der Antikorruptions-Staatsanwaltschaft DNA erklären müssen, wie er sich mit 40.000 Euro bestechen ließ, es ging be-kanntlich um einen Konzessionsvertrag für einen Teil der Temeswarer Friedhöfe.

Bei Amtsantritt habe Tabără sehr wohl von diesen Problemen gewusst, ein Jahr lang habe er Zeit gehabt, ein neues Vergabeverfahren vorzubereiten. Februar 2022 hätte er die gesamte Dokumentation an den Stadtrat weiterleiten müssen, doch die Stadtratsmitglieder hätten immer nur Entschuldigungen zu hören bekommen, Tabără habe gesagt, alles sei noch in Arbeit. Im Juni habe er dann etwas vorgelegt, das jedoch grottenschlecht und grundfalsch war. Tabără habe Răvășilăs Vorschläge abkopiert, natürlich habe Bürgermeister Fritz die Vorlage abgelehnt. Nun jedoch beklagt der liberale Vize den Zustand der Friedhöfe, er sei entweder verantwortungslos oder ein gemeiner Schurke. Dass Tabără die Leitung der Abteilung für Stadteigentum abgeben musste, sei in diesem Zusammenhang mehr als erfreulich. Nun liege eine korrekte Dokumentation vor, auch die Beschlussvorlage für den Stadtrat sei erarbeitet und veröffentlicht worden. Tabără sei schlicht und einfach ein Lügner, schlussfolgerte Lațcău.

Der liberale Vizebürgermeister hält an seine Version fest: Den Vertrag mit der Firma, die unter Robu und Răvășilă die Friedhöfe verwaltet hatte, habe er, Tabără, aufgekündigt und sei dabei so umsichtig vorgegangen, dass es zu keiner Gerichtsklage gekommen sei. Das sei schon ein großer Pluspunkt für eine Verwaltung, gegen die im täglichen Rhythmus Klagen eingereicht werden. Dann habe er natürlich auch das Auftragsheft für eine neue Vergabe erstellen lassen, doch das Duo Fritz-Lațcău habe sich keine Minute genommen, um die Dokumente zu lesen. Diese hätte er den Stadtratsmitgliedern bereits im Frühjahr zur Verfügung gestellt, eine einzige Stadträtin, Rodica Militaru (USR), habe sich die Mühe gemacht, sich hineinzulesen und Vorschläge eingereicht, die auch berücksichtigt wurden. Eineinhalb Monate habe der Bürgermeister gebraucht, um die Vorlagen zu unterzeichnen und weiterzuleiten, das könne man leicht überprüfen, meinte Tabără. Drei Wochen nachdem der Stadtrat die Beschlussvorlage angenommen habe, sei noch immer nichts auf der elektronischen Vergabeplattform hochgeladen worden.

La]c˛u sei nicht in der Lage, einen Satz fertigzulesen und überhaupt etwas zu verstehen, er sei hasserfüllt und eingebildet und würde glauben, die Stadt gehöre ihm und der USR. Die Temeswarer würden jedoch solch ein Spektakel nicht verdienen, es sei das letzte Mal, dass sich Tabără auf das Niveau von Lațcău begebe und ihm antworte. Es stimme ihn traurig, dass eine gewisse Zeit noch vergehen muss, bis die Stadt einen wie La]c˛u los werde, Temeswar habe einfach Pech mit ihm gehabt.