Temeswar (ADZ) - Mehr als zwei Jahre vor dem regulären Wahltermin im Herbst 2024 erstellt der Temescher PNL-Kreisverbandschef Alin Nica die Liste der potenziellen liberalen Kandidaten für das Amt des Temeswarer Bürgermeisters und setzt sich selbst als letzten auf diese Liste. Der PNL-Vizebürgermeister Cosmin Tabără, der Abgeordnete und UVT-Rektor Marilen Pirtea und der ehemalige Stadtvater Nicolae Robu belegen die ersten drei Plätze. Robu, der sich seit Ende 2020 mit Nica bekriegt, gehöre auf die Liste, weil er die harten Beleidigungen Robus vergessen habe und nicht nachtragend sei, erklärte Nica, dessen Bilanz als Kreisratsvorsitzender äußerst mager ist. Er würde gerne als Kreisratschef weiter machen, um die dort begonnenen Projekte auch abschließen zu können, das sei normal. Aber auch als Bürgermeisterkandidat stehe er für die PNL zur Verfügung, man werde schließlich jenen zum Kandidaten küren, der die meisten Chancen hat und der PNL die meisten Stimmen bescheren könne.
Sowohl Tabără als auch Pirtea wurden bereits ins Gespräch gebracht, der UVT-Rektor zuletzt von einem seiner Stellvertreter, Prorektor Mădălin Bunoiu, ebenfalls PNL-Mitglied. Während Pirtea glaubt, er sei zu Höherem auserkoren, mindestens von einem Ministerposten träumt und sich deshalb immer wieder über nationale Medien zu profilieren versucht, fehlt es Vizebürgermeister Tabără an Profil, seine immer wieder geäußerte Kritik an der USR-Führungsspitze des Temeswarer Rathauses wird höchstens von einigen Lokalmedien beachtet. Dritter auf der Nica-Liste ist Ex-Bürgermeister Robu, den viele in der Temescher und Temeswarer PNL nicht mehr wollen und der deshalb mehrmals gesagt hat, er werde auch als Unabhängiger antreten.
Die PSD hält sich bedeckt, sozialdemokratische Kandidaten haben bisher in Temeswar kaum punkten können, die Verlegenheitskandidatin von 2020, die Infektionsärztin und ehemalige Spitalsdirektorin Voichi]a L˛zureanu brachte es auf weniger Stimmen als die PSD-Kandidatenliste für den Stadtrat, daraufhin zog sie sich aus der Politik zurück. Bei den Sozialdemokraten dürfte jedoch auch die Suche nach einem Kandidaten begonnen haben. Sowohl die PNL als auch die PSD rechnen damit, dass sich Amtsinhaber Dominic Fritz bis 2024 selbst erledigt und die Unzufriedenheit der Bürger mit der USR-Verwaltung weiter anwächst.