Hauptstadt wird für Nachtschwärmer zum Ausstellungsraum

Die 9. Lange Nacht der Museen in Bukarest

Bukarest - Ungefähr 100 Museen des ganzen Landes öffnen ihre Türen am heutigen Samstagabend und laden ein, entdeckt zu werden: Städte aus insgesamt 26 Kreisen nehmen an der landesweiten Veranstaltung teil. Die Nacht der Museen, die in Bukarest heuer zum neunten Mal organisiert wird, ist eine kulturelle Veranstaltung, die aus einer Gemeinschaftsaktion mehrerer Museen und Kultureinrichtungen besteht, und das Ziel hat, neue Besucherkreise auf kulturelle Einrichtungen aufmerksam zu machen. Sie ist inzwischen zu einem festen Höhepunkt im rumänischen Kulturgeschehen geworden und steht in enger Verbindung mit dem Internationalen Museumstag, der jährlich am dritten Sonntag im Mai begangen wird.  

Dabei präsentieren sich zur ungewöhnlichen Zeit – bei Nacht etwa 30 Bukarester Kultureinrichtungen. Geboten wird ein sehr umfangreiches Programm mit zahlreichen Aktionen: Musik-, Theater- und Tanzvorstellungen, Filmprojektionen sowie interaktive Veranstaltungen. Das Dorfmuseum erwartet seine Gäste mit Dokus und Musik, das Literaturmuseum hat einen Marathon mit Lyrik und Jazz (bis um 2 Uhr) für die Besucher vorbereitet. Zum Angebot des Bauernmuseums gehören eine Fotoausstellung, Musik und Tanz, außerdem wird hier auch für das leibliche Wohl gesorgt. 

Publikumsmagneten werden höchst-wahrscheinlich das Theodor-Aman-Museum sein, das älteste Kunstmuseum Bukarests, das speziell zu diesem Anlass eröffnet wird, und das Eisenbahnmuseum, das sich heuer zum ersten Mal an der Aktion beteiligt. Das Cotroceni-Museum lädt zu einer Lesung aus „Der kleine Prinz“ und zum Klassik-Konzert ein. Konzerte bietet von 18 bis um 23 Uhr auch das George-Enescu-Museum. Ebenso beim Naturkundemuseum ist das Abendprogramm reichhaltig: In Gang wird eine spannende afrikanische Nacht gebracht, ausgestrahlt wird erstmals in Rumänien David Attenboroughs Doku „Afrika“. Im Geschichtsmuseum und im Technischen Museum finden u.a. Workshops für Kinder statt.

Gäste können auch das Militärmuseum, das Luftfahrt- und Feuerwehrmuseum, das Kunstmuseum und das Museum für zeitgenössische Kunst besuchen – bei allen ist der Eintritt zu den Ausstellungen frei. Zu den kulturellen Institutionen, die an der Nacht der Museen teilnehmen, zählt auch die Universitätsbibliothek Carol I, die den ganzen Abend musikalisch gestaltet: Hier wird u.a. der Chor des Deutschen Goethe-Kollegs (Dirigent: Adelina Oltean) singen. An Militärmusik und Dokus über Luftfahrt können sich die Besucher des Bellu-Museums erfreuen. Bis spät in die Nacht können ab diesem Jahr auch die Stiftung Löwendal, das Nationalarchiv Rumäniens und die Galerie Galateca besichtigt werden.  Die Besucher können also selbst die eigene Entdeckungstour gestalten: Der Stadtplan und das detaillierte Programm ist unter www.noapteamuzeelor.ro/noaptea-muzeelor/bucuresti/ abrufbar.