Hausärzte-Protest vor Präfektur

Rentner zeigen sich solidarisch / Rafila soll gehen

Temeswar (ADZ) – Rund 100 Temeswarer Hausärzte haben am Mittwoch vor der Temescher Präfektur ihren am Montag vor der Kreiskrankenkasse begonnenen Protest fortgesetzt. Unterstützt wurden sie von einigen Rentnern. Die Regierung gehe mit ihren Maßnahmen eigentlich gegen die Bevölkerung vor, und vor allem gegen die minder Betuchten, sagte ein Rentner gegenüber den Medien. Die Forderungen der Hausärzte seien durchaus berechtigt und man müsse diese unterstützen. Die Renten seien sowieso sehr gering, der Hausarzt war bislang der einzige, den man nicht bezahlen musste. 

Weil der Staat nun die Finanzierung der Hausmedizin kürze, müsse der Hausarzt in Zukunft Geld für seine Dienstleistungen verlangen. Das sei für zahlreiche Bürger unzumutbar, hieß es ferner.

Man habe die bereits in den vorigen Wochen und am Montag erklärten Forderungen, sagten mehrere Hausärzte. Ihr Beruf stehe vor dem Kollaps, Gesundheitsminister Alexandru Rafila (PSD) würde sie nur mit Lügen abspeisen und müsse seinen Hut nehmen. Keine seiner Versprechungen würde sich in den Haushaltsbestimmungen für 2024 widerspiegeln, es seien leere Worte, sagte ein protestierender Hausarzt. Den Hausärzten hatten sich wie bereits am Montag jene Ärzte hinzugesellt, die in den Ambulanzen der staatlichen Krankenhäuser arbeiten. Es könne nicht mehr angehen, dass diese Sparte der Medizin weiterhin als Stiefkind des Gesundheitsministeriums behandelt werde. Die mickrige Finanzierung dieser Sparte lasse jedweden Respekt des Ministeriums und der Landeskrankenkasse vermissen, sagte ein anderer Arzt. Es sei zwar nicht normal, dass die Ärzte vor der Präfektur verharren, sie sollten sich um ihre Patienten kümmern, aber das, was derzeit geschehe, mache diesen Protest erforderlich. Es könne so nicht weitergehen, schlussfolgerte der Vorsitzende des Temescher Vereins für Hausmedizin, Mihai Sorin Iacob.

Der Temescher Präfekt Mihai Ritivoiu (PSD) lud zwar eine Abordnung der Ärzte in die Präfektur ein, doch mehr als eine Denkschrift entgegenzunehmen und den Protestierenden zu versichern, dass er sie nach Bukarest weiterleiten werde, könne er nicht machen, wie Ritivoiu selbst erklärte.