Reschitza - Donnerstag hat das Berufungsgericht Temeswar/Timişoara den Forderungen der Anwälte der beiden ehemaligen Hochschullehrkräfte der Universität Reschitza/Reşiţa, Florin Franţ und Irina Oriol, stattgegeben und die Entscheidung des Kreisgerichts Reschitza, die beiden zwischen den Prozessterminen in U-Haft zu halten, in Hausarrest umgewandelt. Die Maßnahme gilt vorerst für die nächsten 30 Tage. Advokat Cosmin Bolosin, der den sexbessenen ehemaligen Prodekan der Fakultät für Sozialwissenschaften, Florin Franţ, vor Gericht verteidigt, erklärte: „Ich finde, dass mit dieser Entscheidung endlich ein Schritt in Richtung Normalität in dieser Phase des Prozesses gemacht wurde.“
Damit haben am gestrigen Freitag die beiden Ex-Hochschullehrer die Gefängnisse von Temeswar (Franţ) und Arad (Oriol) verlassen dürfen. Gerichtstermin vor dem Kreisgericht in Reschitza haben sie am 29. September. Die beiden sind vor zwei Monaten nach umfangreichen Durchsuchungen und Anhörungen von Zeugen von den Staatsanwälten der Generaldirektion Antikorruption (DGA) verhaftet worden, nachdem Oriol in flagranti durch die DGA erwischt wurde. Franţ war über die aufgezeichneten „heißen“ Forderungen an eine verdeckte Ermittlerin der DGA gestolpert, die schließlich „irgendwie“ auch an die Öffentlichkeit gelangt sind. Er organisierte ihr massenweise Höchstnoten bei Prüfungen, denen sie sich zum Teil gar nicht stellen musste, bloß auf ihr Versprechen hin, meist aber auf seinen einfachen Wunsch ihn, mit ihr ein paar intime Momente verbringen zu dürfen. Die ersten fünf der korrupten Hochschullehrer sind von den DGA vor Gericht gestellt worden, gegen weitere laufen noch intensive Ermittlungen, da es zu einer Art Post-Hochschulabschluss-Sport von Absolventen der Reschitzaer Hochschule „Eftimie Murgu“ (UEM) geworden ist, den DGA-Anwälten unter Zusicherung der Straffreiheit zu Protokoll zu geben, wer von welchem Hochschullehrer für wieviel Euro wann eine Abschlussarbeit gekauft ha.