Reschitza – 7,4 Millionen Lei für den Straßenbau und 7,7 Millionen Lei als Kofinanzierung für laufende EU-Projekte, das hat der Kreisrat auf seiner Augusttagung als Haushaltsaufstockung genehmigt. Das Geld kam als Überweisung von der Regierung, seine Verwendung wurde im Detail dem Kreisrat anheimgestellt, über die Frage des Straßenbaus wird endgültig auf der Septembertagung entschieden. Eine wahre Flut von Klagen über den schlechten Zustand der Kreis- und Gemeindestraßen gab es auf dieser Tagung, wohl seitens jeder Wortmeldung mit dem Gedanken im Hinterkopf, etwas vom Geld für seinen Wahlkreis zu ergattern. Den Dämpfer setzte der amtierende Kreisratschef allem auf. Ilie Iova sagte kalt: „Ein Kilometer Kreis- oder Gemeindestraße kostet rund 300.000 Lei. Teilen sie ruhig mal die Gesamtsumme, die uns zur Verfügung gestellt wurde, durch 300.000 und sie werden wissen, dass wir damit keine 25 km Straßen bauen können. Also haben wir zu entscheiden, ob wir nach den Gießkannenprinzip überall ein-zwei km Straßen bauen oder reparieren wollen, oder ob wir wenigstens an zwei-drei Stellen etwas bewegen möchten. Und ich plädiere dafür, dass wir nicht hier im Kreisrat darüber entscheiden, sondern dass wir eine Versammlung der interessierten Bürgermeister einberufen und diese selber entscheiden lassen.“
Das war auch der Grund, weshalb die Mitglieder des Kreisrats eine endgültige Entscheidung über die Verwendung des zusätzlichen Haushaltsgelds für Straßenbau auf September verschoben, weil am 2. September die angekündigte Tagung der Bürgermeister nach Reschitza/Reşiţa einberufen wurde. Hier soll bestimmt werden, wo die akuteste Not an Straßenreparaturarbeiten herrscht und dorthin soll das Geld gehen. Es gibt nämlich Fälle, wo die Bürgermeister mittels EU-Finanzierungen praktisch alle Nebenstraßen im Ort asphaltieren konnten, wo aber die mitten durch die Ortschaft führende Kreisstraße bloß geschottert und voller Löcher ist. Solche Fälle möchte Kreisratschef Iova mit diesen Geld gelöst wissen. Und er zitierte die Ukrainergemeinde Copăcele, Căbunari im Almăj-Tal und Rumänisch-Tschiklowa/Ciclova Română bei Orawitza/Oraviţa, wo es solche Fälle gibt. „Zur Lösung solcher Fragen wie jener des Zustands der Kreisstraßen“, lancierte Ilie Iova eine gar nicht so unvernünftige Idee, „wäre die Ideallösung die Veranstaltung von Ausschreibungen, die Finanzierungen über einen Zyklus von mehreren Jahren zum Ziel haben. Ich wünschte mir auch, dass die gründliche Straßenreparatur zur obersten Priorität des Kreisrats wird. Es ist eines unserer größten Infrastrukturprobleme.“