Hermannstadt - Ein Los bestimmte am Mittwoch die neuen Besitzer der 125 Hausparzellen im Hermannstädter Tineretului-Viertel. Die potenziellen Grundstückbesitzer wurden von einer Kommission des Rathauses aufgrund eines Auswahlverfahrens festgelegt. Dabei spielten das Alter der Antragsteller, die Größe der Familie oder eventuelle Steuerschulden eine Rolle.
Um keine Zweifel an der gerechten Verteilung der unterschiedlich großen Grundstücke entstehen zu lassen, überließ man die Entscheidung, wer welches erhält dem Schicksal. In genau 125 versiegelten Briefumschlägen befanden sich Zettel mit den Grundstücksadressen. In alphabetischer Reihenfolge kamen die Anwärter auf die Bühne des Gong-Theaters, zogen einen Briefumschlag aus einer Schachtel und lasen die Adresse ihres zukünftigen Wohnsitzes laut vor. Die Verlosung fand unter strenger Beobachtung der Rathauskommission und von Bürgermeister Klaus Johannis statt.
Johannis begrüßte die neuen Grundstückbesitzer vor Beginn des Verlosungsverfahrens und meinte, es sei wichtig, ein Stück Land zu bekommen, um darauf ein Familienhaus bauen zu können. Die jetzt ausgesuchten Bauherren seien in einer ganz anderen Lage, als jene, an welche die ersten Grundstücke im Jugendviertel im Jahre 2004 verteilt wurden. „Sie bekommen eine Parzelle in einem Stadtviertel, nicht auf der Wiese“, stellte Johannis fest. Das neue Viertel verfügt mittlerweile über die nötige Infrastruktur, geteerte Straßen und eine Anbindung an das öffentliche Verkehrsnetz.
Die ersten Baugrundstücke waren im Jugendviertel im Jahre 2004 ausgelost worden und auf vielen stehen heute schmucke Eigenheime. Einige der damaligen jungen Familien gaben die Parzellen aus verschiedenen Gründen zurück, den anderen wurde das Nutzrecht entzogen, da sie weder eine Baugenehmigung beantragt noch mit dem Bau begonnen haben.
Für die neuen Parzellenbesitzer gilt, dass sie innerhalb eines Jahres mit dem Hausbau beginnen müssen. „Die nötigen Genehmigungen kann man binnen drei Monate einholen“, erklärter die Sprecherin des Rathauses, Mirela Gligore.
Das Rathaus gab die Grundstücke den jungen Familien in kostenlose Nutzung. Diese können von den Nutznießern zu einem festgelegten Preis – 332 Lei pro Quadratmeter zuzüglich die Mehrwertsteuer – gekauft werden. Ein Tausch der Parzellen zwischen den neuen Besitzern sei nicht möglich, unterstrich Klaus Johannis.