Kronstadt – Zwar standen nur 23 Punkte und weitere 11 bei Allfälliges auf der Tagesordnung der am Montag, dem 31. August l.J. einberufenen ordentlichen Sitzung des Kronstädter Kreisrates, doch dauerte diese beträchtlich länger als die vorangegangenen Zusammenkünfte in diesem Rahmen. Grund waren zwei Punkte der Tagesordnung, die ausführliche, bzw. dann heftige Debatten auslösten. Es ging erstens um den Entwurf des Reglements für die Erteilung von finanzieller Unterstützung der unterschiedlichen religiösen Kultuseinheiten für Instandhaltungen und erforderliche Reparaturen der diesen unterstellten Sozialeinrichtungen. Dabei ging es besonderes um die Klärung, wie die Subvention seitens des Kreisrates erteilt werden kann, die Termine, in denen die Gelder verwendet werden müssen. Diesbezügliche Klärungen wurden vorgeschlagen und schließlich vom Plenum als Ergänzungen des Beschlusses angenommen.
Der nächste Punkt, der praktisch nur in einer Information der Ratsmitglieder bestand, bezüglich der Tagesordnung der Sitzung des Aufsichtsrates der Kronstädter Wassergesellschaft, die für den 15. September einberufen ist, heizte die Gemüter an. Obwohl der Kreisrat wie auch das Kronstädter Bürgermeisteramt mit je 42 Prozenten und umliegende Ortschaften mit den restlichen 16 Prozenten Träger sind, hat der Kreisrat da kaum ein Mitspracherecht und ist nur durch einen Delegierten vertreten, der bei der Sitzung des Kreisrates auch nicht anwesend war.
Zwei der eingeladenen Direktoren aus der Exekutive dieser Gesellschaft gaben auf die zahlreichen Fragen und Anschuldigungen ausweichende Antworten. Außer der Klärung des Mitspracherechtes des Kreisrates warfen die Ratsmitglieder zahlreiche andere Probleme auf, wie die hohe Entlohnung in der Aktiengesellschaft, dem hohen und stets steigenden Preis des wertvollen Nass, der Tatsache, dass keine direkten Verträge mit den Blockbewohnern sondern nur über die Wohngemeinschaften abgeschlossen werden u.a. Schlussfolgerung war: zwei Kommissionen des Kreisrates, die für Wirtschaft bzw. Lokalverwaltung, sollen bis zum 10. September den Sachverhalt unter die Lupe nehmen und in einer außerordentlichen Tagung, die am darauf folgenden Tag eingeplant ist, dem Kreisplenum als Schlussfolgerungen vorlegen.
Die weiteren aktuellen Haushaltsprobleme, die Klärung der offiziellen Benennung als Geschichtsmuseum des Kronstädter Kreises, Beschlussfassungen im Falle einiger dem Kreis unterstellten Krankenhäuser wurden geklärt und angenommen.
Da die Sitzung am Tag der rumänischen Sprache stattgefunden hat, wurde diese mit dem Ertönen der Staatshymne und mit einem Vortrag über die Bedeutung dieses Tages von Pfarrer Dr. Vasile Oltean eingeleitet.