„Heimat bist du großer Töchter“

Österreichische Kulturtage in Hermannstadt

Hermannstadt – „Heimat bist du großer Töchter und Söhne“ heißt es in der Hymne der Republik Österreich, die am 26. Oktober ihren Nationalfeiertag begeht und die „großen Töchter“ im Jahr 2012 in den Text mitaufnahm. Inspiriert von diesem Vers ist das Thema der Österreichischen Kulturtage in Hermannstadt/Sibiu. In szenischen Lesungen, Workshops und Diskussionsrunden soll die Rolle der Frauen in der Gesellschaft sowie das Thema Frauenrechte diskutiert werden.

Die feierliche Eröffnung der Kulturtage findet am 25. Oktober mit einer Vernissage zur Ausstellung „KALLIOPE Austria – Frauen in Gesellschaft, Kultur und Wissenschaft“ in der Touristeninformation im Hermannstädter Rathaus statt. Die Wanderausstellung zeigt eine Sammlung herausragender Frauenpersönlichkeiten aus Österreich vom 18. Jahrhundert bis in die Gegenwart, die Österreich geprägt und Zeitgeschichte geschrieben haben. Betitelt nach der ältesten und weisesten der neun Musen in der griechischen Antike lenkt die Ausstellung den Blick auf die Leistungen von Frauen, hinterfragt klassische Rollenbilder und will zur Diskussion über Fragen der Gleichberechtigung anregen. Die Ausstellung ist bis zum 8. November in Hermannstadt zu sehen.

Am Sonnabend diskutieren dann mit Teresa Leonhard, die künstlerische Leiterin der Kulturtage, Daniela M. Stanciu (Historikerin), Ioana N. Crețu (Initiatorin des Frauenhauses), Georgiana Epure (Asociația pentru Libertate și Egalitate de Gen), Carmen Tobler (Unternehmerin und Politikerin), Hannelore Baier (Forschungsprojektmitarbeiterin und Psychologin), Anita Zieher (Schauspielerin) sowie Brigitta Waschnig (Schauspielerin) zum Thema „Große Töchter? – Frauen in Gesellschaft, Kultur und Wissenschaft in Rumänien und in Österreich – gestern und heute“. Die Veranstaltung beginnt um 13.30 Uhr in der Touristeninformation und findet in rumänischer und englischer Sprache statt.

Am Abend wird dann im Radu-Stanca-Theater das Stück „Arbeit, lebensnah – Käthe Leichter und Marie Jahoda“ aufgeführt. Leichter (1895-1942) und Jahoda (1907-2001) waren österreichische Pionierinnen in der Sozialforschung. Sie forschten zu Arbeit, Gerechtigkeit und Vorurteilen. In dem 90-minütigen Stück porträtieren Anita Zieher und Brigitta Waschnig die beiden Frauen vor dem Hintergrund einer politisch bewegten Zeit.

Zum Abschluss der Kulturtage finden am Montag, 28. Oktober, zwei szenische Lesungen in deutscher Sprache für Hermannstädter Schüler sowie ein interaktives Seminar für Studierende statt und ein Platzkonzert auf dem Großen Ring/Piața Mare mit Musik aus Österreich, dargeboten von der Blasmusikkapelle „Salzburgmusi“.