Reschitza - Ob es verschrottet oder verkauft wird, ist letztendlich egal, meint der Stadtrat Reschitza, auf alle Fälle will er eine permanente Verlustquelle des Stadtsäckels endgültig ausschalten: das Heizkraftwerk, das in den Jahren nach der Wende unter diversesten Bezeichnungen für kontroversen Gesprächsstoff und laufende Unkosten sorgte. Auf der Stadtratssitzung vom vergangenen Montag wurde den Ratsherren eine Studie erläutert, die auf Bestellung der Stadtleitung entstand und deren Schlussfolgerungen die Ratsherren überzeugt haben: die zentrale Wohnungsbeheizung kann in Reschitza nicht mehr rentabilisiert werden. Der Vorschlag der Fachleute: Verzicht auf die Fernheizung und das Fernheiznetz. Dem stimmten die Reschitzaer Ratsherren mehrheitlich zu.
„Aktuelle Analyse des zentralisierten Fernheizungssystems im Munizipium Reschitza“ betitelt sich die Studie, welche die Temeswarer Firma Cons.Serv.Energ. – MTI SRL vorlegte. Sie schlussfolgert: „Verzicht aufs aktuelle System der Fernheizung und deren Ersetzen durch individuelle Appartementbeheizung – wie das die Mehrheit der Reschitzaer Wohnungsbesitzer seit Langem vormacht und sich so nicht nur die Beheizung der Wohnungen, sondern auch das Warmwasser bereiten. Für Schulen, Krankenhäuser, Kindergärten und andere Institutionen empfehlen wir ebenfalls den Bau individueller Heizungsanlagen.“
Aufgrund der kategorischen Empfehlungen dieser Studie hat Bürgermeister Mihai Stepanescu eine Beschlussvorlage ausgearbeitet und seinen Ratsherren vorgelegt, durch die für alle Institutionen, die von der Stadt verwaltet werden und die ans Fernheiznetz angeschlossen sind, eigene Wärmezentralen entworfen werden. Das Fernheizwerk selber und die „ihm zuzuordnenden Elemente“ werden entweder „konserviert“ oder verkauft, „je nach geprüftem Einzelfall und Möglichkeiten“. Alle Ratsherren waren mit der Entscheidung einverstanden, bis auf die zwei verbliebenen PP-DD-Ratsherren, die Stimmenthaltung übten.
Der Stadtratsbeschluss sei, so Bürgermeister Stepanescu, „eine Folge der andauernden großen Verluste in der Produktion und Verteilung der Fernwärme, die wir, die öffentliche Verwaltung der Stadt, nicht mehr tragen können. Außerden sind die beiden öffentlichen Ausschreibungen zur Verpachtung des Fernheizwerks ohne Widerhall geblieben und auch die angebotenen Direktverhandlungen mit der Stadt hatte niemand wahrgenommen. Die Frage der über 1000 Familien/Privatwohnungen, die noch Fernheizung beziehen, soll in der nächsten Stadtratssitzung besprochen werden, entschieden die Ratsherren. Jedenfalls zeichnete sich bereits jetzt die Idee ab, dass die Stadt jeden Einzelfall in Betracht ziehen muss und je nach Einkommensverhältnissen, verfügbaren Stadtmitteln und dem Inhalt noch gültiger Lieferverträge für die Ferrnwärme individuell entschieden werden muss.