Herkulesbad – Cristian Miclău (PNL), der im Juni überraschend als Wahlsieger hervorgegangene junge Bürgermeister von Herkulesbad/Băile Herculane, trat unlängst erstmals an die Öffentlichkeit mit einem Projekt, das eine Art Abwandlung des Plans eines Aquaparks ist, mit dem sein Vorgänger, der in einen Korruptionsprozess verwickelte Nicuşor Vasilescu (PSD), gern bei den Wählern hausieren ging. Miclău wünscht sich ein SPA-Zentrum für Herkulesbad, das über zwei – ebenfalls noch anzulegende – unterirdischen Parkplätzen in der Nähe der beiden Gewerkschaftshotels Dacia und Domogled gebaut werden sollte, dort, wo es gewöhnlich die höchste Kurgast- und Touristenkonzentration gibt, am Fuß der drei Hoteltürme aus den 1970er Jahren.
Das SPA-Zentrum mit dem für Herkulesbad typischen schwefelhaltigen Thermalwasser findet Bürgermeister Micl²u passender zum seit 2000 Jahren genutzten Badekurort als einen Aquapark, den im unfernen Ungarn Dutzende Kommunen längst zu einem erfolgreichen Tourismusprodukt repliziert haben. Amtsvorgänger Vasilescu wollte den Aquapark auf dem Coronini-Platteau errichtet sehen, das durch die Frühjahrs- und Herbst-Meditationsspiralen der Yoga-Anhänger von Gregorian Bivolaru bekannt wurde. Miclău zieht die Stadtnähe vor und möchte mit dem SPA-Projekt gern auch ein urbanes Ziel erreichen: zusätzliche Parkplätze für die enge Talstadt.
Der amtierende Bürgermeister schließt trotzdem Projekte seines Vorgängers nicht zur Gänze aus: „Mit einem SPA-Zentrum lösen wir selbstverständlich nicht auf einen Streich alle Probleme des Kurorts, aber es wäre ein Schritt in die richtige Richtung, nämlich aus dem nur saisonal genutzten Kurort einen Ganzjahreskurort zu machen, wie es hierzulande Bad Felix vormacht. Herkulesbad lebt nun mal zu mindestens 80 Prozent vom Tourismus. Und im Winter werden die Hotels für minimal drei Monate einfach abgesperrt, weil niemand kommt. Das muss sich ändern. Sofern die Projekte meines Vorgängers da reinpassen, haben sie meine volle Unterstützung.“ Deshalb sagt Cristian Miclău auch nicht kategorisch Njet zu einem Aquapark: „Auch der passt in unsere Pläne. Vor allem, wenn wir mit meinem prioritären Wunsch, dem Thermal-SPA-Zentrum, scheitern sollten. Alle Projekte des ehemaligen Bürgermeisters, die eine Finanzierung bekommen, weil sie für lebensfähig gelten, sollen fortgesetzt werden. Ich sehe keinen Grund, sie zu stoppen. Was gut war, setzen wir einfach fort.“