Hermannstadt – Anlässlich einer außerordentlichen Sitzung vergangenen Mittwoch haben die Hermannstädter Kreisräte den einstimmigen Beschluss gefasst, die Übertragung einer Anzahl von vier Grundstücken mit einer Gesamtfläche von rund 20 Hektar für den Bau eines neuen Kreiskrankenhauses bei der Regierung zu beantragen. Der Sitzung wohnte auch die Hermannstädter Bürgermeisterin Astrid Fodor bei, als Zeichen der Unterstützung und der Beteiligung des Hermannstädter Bürgermeisteramtes am Projekt.
Die in Frage kommenden Grundstücke liegen an der Kleinscheuerner Straße/Calea Şurii Mici, unweit der jetzigen Stadtgrenze, in der Nähe der Farm des Lyzeums für Landwirtschaft. Auf den in Frage kommenden Grundstücken, welche aktuell die Agentur für Staatsdomänen verwaltet, soll mittel- bis langfristig ein neues Kreiskrankenhaus entstehen, welches die aktuellen Abteilungen des Kreiskrankenhauses, aber auch jene der Psychiatrie, der Pneumologie und der Pädiatrie aufnehmen soll. Die Maßnahme ist der Leitung der Kreisverwaltung zufolge notwendig, weil die Bauten, in welchen die Abteilungen zurzeit untergebracht sind, stark veraltet sind, die Instandhaltung kostspielig ist und die logistische Struktur den aktuellen medizinischen Konzepten nicht mehr entspricht.
Die Errichtung des neuen Krankenhauses wird eine Partnerschaft der Stadt- und der Kreisverwaltung sein, wobei die näheren Details nach der eigentlichen Übertragung der in Frage kommenden Grundstücke angegangen werden.
Die eigentlichen Arbeiten könnten in den kommenden drei Jahren beginnen, wobei der Kreisratsvorsitzenden Cîmpean und der Bürgermeisterin Fodor zufolge zu beachten ist, dass die Studien, Projekte, Ausschreibungen und die restlichen Verfahren, die durchgegangen werden müssen, zahlreich sind, viel Zeit in Anspruch nehmen und den Baubeginn wesentlich verzögern können. „Nachdem wir die Grundstücke haben, lassen wir die Studien erstellen. Das ganze Projekt wird von Grund auf ausgearbeitet“, so die Kreisratsvorsitzende Cîmpean. „Diese Absicht ist keine Neuigkeit“, so die Bürgermeisterin Astrid Fodor. „Bereits 2007 sind der Kreisrat und das Bürgermeisteramt dieses Vorhaben angegangen und nun haben wir tatsächlich auch die Möglichkeit, es umzusetzen“, so die Bürgermeisterin Fodor.
Betreffend die Finanzierung des Vorhabens erklärten die Kreisratsvorsitzende und die Bürgermeisterin, dass zurzeit keine nichtrückzahlbaren EU-Mittel zur Verfügung stehen, aber dass eine Aussage hierüber zurzeit auch verfrüht sei. „Das heißt aber nicht, dass wir nicht weiterhin nach Quellen für nichtrückzahlbare Finanzierungen suchen werden“, so die Kreisratsvorsitzende. Die Bürgermeisterin Fodor erklärte, dass ein solches Projekt nicht ohne ein Darlehen umzusetzen ist. „Wir werden uns über die Chancen auf Finanzierungen des Gesundheitsministeriums informieren, aber ich bin überzeugt, dass auch ein Darlehen aufgenommen werden muss. Der aktuelle Verschuldungsgrad der Stadt erlaubt es“, so Astrid Fodor. Die Verschuldungsgrenze für territorial-administrative Einrichtungen liegt bei 30 Prozent des Mittels der eigenen Einnahmen in den vergangenen drei Jahren, wobei die Stadt Hermannstadt bei 9,6 Prozent und der Kreisrat bei 5,5 Prozent liegen.