Hermannstadt von anno dazumal

Marga Grau erinnerte sich an die Besonderheiten aus dem Alltag

Marga Grau erzählte in ihrer lebhaften Weise aus vergangenen Jahren. Foto: Andrey Kolobov

Hermannstadt - Das dritte Treffen in der Reihe „Sibiul de altădată“ (Hermannstadt von anno dazumal) des Hermannstädter Stadtverschönerungsvereins fand am Dienstagabend im „Kleinen Café“ statt.

Dieses Mal luden die Veranstalter die gebürtige Hermannstädterin Marga Grau ein, um mehr über das Leben von „damals“ zu erfahren.
Die 1932 geborene Marga Grau wurde von Raimar Wagner, einem der Gründungsmitglieder des Vereins, vorgestellt. Nach dem Abschluss des Biologiestudiums in Klausenburg/Cluj, unterrichtete sie in Frauendorf/Axente Sever, wechselte später nach Hermannstadt/Sibiu zum Brukenthalgymnasium und danach zum Pädagogischen Lyzeum, wo sie bis zu ihrer Pensionierung als Biologie-Fachlehrerin tätig war. Doch das „ruhige Rentnerdasein“ gefiel ihr nicht. Sie kehrte zu ihrer Schule zurück, wo sie weitere fünf Jahre Unterricht erteilte.

Grau berichtete dem aufmerksam zuhörenden Publikum über ihre Kinderjahre in der Hermannstädter Josephvorstadt, die Kriegsjahre und die Erfahrungen mit den sowjetischen Soldaten. So musste ihre Mutter eines Tages für zwei Offiziere Klavier spielen, „weil die Herren es sich so wünschten“. Sie erzählte über das schwere Jahr 1952, in dem es kaum etwas zu essen gab: „Meine Mutter schrieb mir nach Klausenburg, ich solle Butter kaufen. Aber wo sollte ich Butter finden?“

Einen besonderen Punkt stellten die Erzählungen über die zahlreichen Reisen mit den Schulklassen quer durch das ganze Land dar. Selbstverständlich wurde auch ihr lebhaftes Interesse für die Pflanzen nicht außer Acht gelassen.