Hermannstadt – Während die Infektionen mit SARS-CoV-2 in Rumänien beständig steigen, bereitet sich das Hermannstädter Kreiskrankenhaus auf die vierte Covid-19-Welle vor. In einem ersten Schritt stehen wieder zehn Betten für die Patienten auf der Intensivstation bereit. Laut dem Interimsdirektor des Krankenhauses Robert Fotache kann diese Zahl bei Bedarf noch auf 28 erhöht werden.
Valeriu Gheorghiță, der Koordinator der nationalen Impfkampagne, geht davon aus, dass der Höhepunkt der vierten Welle etwa Mitte September mit rund 1600 täglichen Neuinfektionen erreicht sein wird. Dies wären bedeutend weniger als im vergangenen November des vergangenen Jahres, damals wurden an einigen Tagen über 10.000 Neuinfektionen registriert. Gleichwohl sei die Delta-Variante von SARS-CoV-2 deutlich aggressiver als die ursprüngliche Variante, so Gheorghiță, was die Krankenhäuser schließlich doch wieder an ihre Belastungsgrenze bringen könnte.
Im Hermannstädter Kreiskrankenhaus werden unter-dessen bereits Vorräte an Medikamenten und Materialien angelegt. „Die Belieferung erfolgt kontinuierlich. Es gibt Lagerbestände an molekularbiologischen Reagenzien, Desinfektionsmitteln, Schutzmaterialien, antiviralen Medikamenten und dergleichen. Es gibt auch laufende Bestellungen. Für die meisten der in der Pandemie eingesetzten Produkte und Materialien haben wir Lieferrahmenverträge vergeben, die uns eine kontinuierliche Versorgung mit den notwendigen Mengen garantieren“, erklärte Fotache.
Innerhalb von 24 bis 48 Stunden könne auch sein Militärkrankenhaus wieder zu einem Covid-19-Unterstützungskrankenhaus transformiert werden, sagte Direktor Doru Florian Moga. „Wenn es die Situation erfordert, dann übernehmen wir wieder Covid-19-Patienten. Der Handlungsablauf für diesen Bereich ist gleich geblieben und kann re-operationalisiert werden.“
Um einen Anstieg der Zahl schwerer Fälle zu vermeiden, appelliert Robert Fotache an die Bevölkerung: „Es ist wichtig, dass sich möglichst viele Menschen impfen lassen. Auch Prävention ist sehr wichtig und effektiv.“ Im Kreis Hermannstadt liegt die Zahl der vollständig geimpften Person mit 30 Prozent zwar über dem Landesdurchschnitt von 26 Prozent, aber immer noch weit hinter Deutschland (58 Prozent) oder Spanien (67 Prozent).