Hermannstadt - Abzustimmen haben die Hermannstädter Stadträte in der Sitzung am heutigen Donnerstag über einen Geländetausch. Das Rathaus bietet aus seinem Besitz 130,26 Hektar, die neben dem Infanterie-Übungsplatz „Daia“ liegen, und möchte dafür 131 Hektar vom Übungsplatz am Ende der Poplaker Straße. Das letztgenannte Gelände befindet sich in der Verwaltung des Verteidigungsministeriums. Der Geländetausch wird angestrebt, um an der Poplaker Straße ein neues Kreiskrankenhaus mit allem Drum und Dran zu bauen.
Der Geländetausch war vom Hermannstädter Stadtrat vor genau sieben Jahren, Anfang September 2005, bereits einmal genehmigt worden – zu demselben Zweck. Im Februar 2006 hatte sich sodann der damalige Gesundheitsminister Eugen Nicolăescu vor Ort davon überzeugt, dass das Gelände für den Krankenhausbetrieb geeignet ist und Unterstützung versprochen. Das Krankenhaus sollte aus Mitteln des Gesundheitsministeriums sowie EU-Fonds gebaut und ausgestattet werden, es wurden eine Reihe Studien angefertigt und auch das Projekt ausgeschrieben.
Allein, die Kranken werden immer noch in großteils für eine zeitgenössische Krankenversorgung völlig ungeeigneten Räumlichkeiten betreut und zwischen Gebäuden am gesamten Stadtgelände hin und her geschickt. Das Verteidigungsministerium hatte nämlich – angeblich fälschlicherweise – ein anderes Areal statt des beantragten „eingetauscht“ und alle seither unternommenen Versuche, die geeignete Fläche zu erhalten, blieben ohne Erfolg.
Der bislang letzte hatte im vergangenen Jahr stattgefunden, als die Möglichkeit ins Auge gefasst worden war, das Krankenhaus in öffentlich-privater Partnerschaft zu errichten. Damals wurde vom Verteidigungsministerium geantwortet, die Fläche an der Poplaker Straße könne nicht zur Verfügung gestellt werden, da sie als Übungsplatz genutzt wird und es in der Gegend eine hohe Lärmbelastung gebe. Wer die verursache, wurde nicht mitgeteilt, sagte der damalige Kreisratsvorsitzende Martin Bottesch auf einer Pressekonferenz, zum Thema angesprochen.
Der neuerliche Anlauf erfolgt, nachdem Bürgermeister Klaus Johannis Anfang August mit Premier Victor Ponta über das Vorhaben gesprochen hatte und der Premier die Unterstützung für den Geländetausch zugesagt hat. Dem Projekt von 2007 zufolge, soll das Kreiskrankenhaus mit morderner Notaufnahme über 420 Betten in den verschiedenen Abteilungen verfügen.