Herta Müller-Ausstellung in Temeswar

Temeswar (ADZ) – Die Ausstellung „Herta Müller: Der Teufelskreis der Wörter“ wird demnächst im Temeswarer Kunstmuseum eröffnet. Vom 13. Februar bis zum 5. März wird das Museum am Domplatz mittels Dokumenten, Fotografien aus dem Familienbesitz, Interviewaufzeichnungen, Collagen und Auszügen aus Akten der Securitate einen Einblick in das Werk und Leben der rumäniendeutschen Schriftstellerin gewähren. Die Ausstellung macht eine bisher weniger öffentlich bekannte Facette des Lebens und Schaffens von Herta Müller bekannt und den Lebensweg der aus dem Banat stammenden Schriftstellerin und Nobelpreisträgerin. Ihr Lebensweg wird durch die Ausstellung vorgestellt, angefangen von der Kindheit in Nitzkydorf im Banat und bis zur Verleihung des Nobelpreises für Literatur im Jahr 2009.

Geboren wurde Herta Müller 1953 im Banater Nitzkydorf. Sie absolvierte ihr Germanistik- und Rumänistikstudium an der Temeswarer West-Universität. Jahrelang wurde sie vom rumänischen Geheimdienst Securitate drangsaliert und ihr Leben und Werk wurde von den Verfolgungen und Unterdrückungen des kommunistischen Regimes geprägt. Im Jahre 1987 wanderte sie in die Bundesrepublik Deutschland aus. Von Rumänien hat sich die Schriftstellerin aber nicht komplett loslösen können. Sie setzt sich seit ihrer Auswanderung und bis zum heutigen Tag mit der kommunistischen Diktatur, die in Rumänien bis 1989 geherrscht hat, in ihren Werken auseinander. Durch ihren prägnanten Schreibstil zählt Herta Müller heute zu den wichtigsten Autoren auf internationaler Ebene.

Die Herta Müller-Ausstellung wurde vom Goethe-Institut in Zusammenarbeit mit dem Literaturhaus Berlin entwickelt und wird nun vom Deutschen Kulturzentrum Temeswar auch in der Bega-Stadt präsentiert. Die Eröffnung der Ausstellung findet am 13. Februar um 18 Uhr statt und kann im Kunstmuseum bis zum 5. März täglich zwischen 10 und 18 Uhr besichtigt werden. Den Besuchern wird innerhalb der Ausstellung ein reichhaltiges Rahmenprogramm angeboten. Vorgesehen ist ein Rundtischgespräch mit der Deutsche Welle-Redakteurin Rodica Binder, dem Temeswarer Schriftsteller Radu Pavel Gheo und dem rumänischen Herta Müller-Ubersetzer Alexandru Al. Şahighian. Auch Lesungen und Führungen durch die Ausstellung werden stattfinden.